Seite - 36 - in Grätz - Ein naturhistorisch-statistisch-topographisches Gemählde dieser Stadt und ihrer Umgebung
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dar, dem die Ilmgebungen der Stadt den größten Theil il'rer
landschaftlichen Reize verdanken.
8- 5.
Gewässe r .
Das Stadtgebiet von Grat) ist fast in allen seinen Thei-
lcn genügend bewässert, nur manche Gegenden des Rosen- und
Nuckerlberges dürften in trockenen Ialiren wirtlichen Mangel
an Wasser leite»; dieses ist jedoch nicht in allen Gegen«
den gleich reichlich vorfanden, und als Getränke auch nicht
allcmbalbcn gleich gut. Fast alles Trinkwasser der nächsten
"Umgegend von Grätz ist bloß Seigewasser der Mur; eigent-
liches Quellwasser findet sich im ganzen Weickbilde von Grätz
nur am Rosen» und Ruckerlberge. Es ist somit
u) die M u r
fast der einzige Vasserspender von Grätz. Dieser Gebirgsstrom
betritt das Gebiet der Stadt unter der Fischerau am Kalva«
rienbergc, und durchströmt es von da an bis mr südlichsten
Gräme desselben, unterhalb der Lände der <?liristovl' ^lnnever-
schen Sägemüble nächst der Abdeckerei, auf einer Sirecke von
3100 Wien. Klafter oder über ^ Meilen.
Tic verglichene Höbe ihrer Nfer beträgt von der Wein-
zcttcl- bis eine kleine Strecke unterbalb der letzten Mur-Vrücke
9 Schuh; weiter abwärts vermindert sie sich bis auf ,"i Schuh
über dem gewöhnlichen Wasserstande; nur an der mittleren
eliemals gedeckten Murbrücke sind die Ufer 18 ^uß über den
kleinsten Wasserstand erl,öl,t. Da wo man sie nickt durch User-
bauteu befestiget bat, sind sie brüchig, weßkalb sich bei ftdem
Hochgewässer Ilferabsiynngen und Einrisse ereignen, worin bei
gewöhnlichen Ucberschwcmmungen die Beschädigungen der Mur
allein bestehen.
Auch das Flußbette der Mur, größtcntbeils mit Quarz-,
zum kleinsten Tlicile mit Kaltsteingerölle belegt und an eini-
gen Stellen durch Ech»ttbä»te verunstaltet, ist selir veränder-
lich. Der ^luß wirft sich selbst innerhalb des Weichbildes der
Scadt achtmal von einem User auf das andere hinüber, und
prallt jedesmal wieder schräg aus die entgegengesetzte Seite ab.
So viele Mühe und Kosten sckon auf die Negulirung seines
Vettcs angewendet worden sind, ist es dock bisher noch immer
nickt gelungen, ihm einen regelmäßigeren Lauf m geben.
Grätz
Ein naturhistorisch-statistisch-topographisches Gemählde dieser Stadt und ihrer Umgebung
- Titel
- Grätz
- Untertitel
- Ein naturhistorisch-statistisch-topographisches Gemählde dieser Stadt und ihrer Umgebung
- Autor
- Gustav Schreiner
- Verlag
- Verlag Franz Ferstl'sche Buchhandlung
- Ort
- Graz
- Datum
- 1843
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.55 x 20.25 cm
- Seiten
- 638
- Schlagwörter
- Graz, Steiermark, Stadt
- Kategorien
- Geschichte Chroniken
- Geschichte Vor 1918