Seite - 237 - in Grätz - Ein naturhistorisch-statistisch-topographisches Gemählde dieser Stadt und ihrer Umgebung
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Stift bis zu seiner tempcrären Aufhebung im I. 178Ü, wo
es seiner gegenwärtigen Bestimmung gewidmet, aber erst am
10. Decembcr 1788 eröffnet wurde, nachdem noch vier Jahre
früher Papst Pius VI. bei seiner Durchreise durck Grätz am
19. Man (1782) in ihm sein Absteigequartier genommen
hatte. Die überladene durch Halbsäulcn eben nickt geschmack-
voll geschmückte Faeade trägt am Portal die Aufschrift:
u« II.
Das andere, ein stattliches, schloßartigcö Gebäude, einst
außer den Mauern der Stadt, nunmehro fast dicht innerhalb
des Paulusthors auf einem Plateau des Schloßbergfußes gele-
gen, wolnn eine köstliche Ausfahrt emporführt, war einst im
Privatbesitze, bis es der Staat ankaufte und nim Gebär- und
Findel- und zum Thcile auch zum Irrenhausc bestimmte. Das
eigentliche Irrenhaus endlich war einst ein Kloster der Kapu-
ziner, von dem schon früher (S. 197) die Rede war.
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Privatgebäudc.
Nnter den Privatgcbäudcn gibt es allerdings auch einige,
die in einer ausführlicheren Beschreibung von Grätz nicht ganz
mit Stillschweigen übergangen werden können. Beginnen wir
unsere Wanderung abcrmalü in der Nähe der Burg und des
Domes.
Dort finden wir gleich in der Vurggasse das drei Stock-
werke hohe Haus Nr. 4, kcnnbar an dem kreisrunden anti-
ken Steine, der zwischen dem ersten und zweiten Stockwerke
in die Wand eingemauert ist, in erhabener Arbeit einen römi-
schen Ritter darstellt und zu dem einst die erste in der kaiser-
lichen Burg angeführte Inschrift gehört haben soll, welche erst
K. Friedrich IV. dahin habe übertragen lassen; darin soll einst
nach Dr. Polsterer das kaiserliche Pfennigami gewesen sein. —
Das nächste Haus ist der Dompsarrhof (Mr. 5), und gleich
daneben das Haus Nr. 7, welches nur darum bemerkens-
wert!) ist, weil in ihm in einem großen Saale der Musikver-
<) Der Gesundheit
und lfrqmckimg der Kranken
Joseph l l , Mehrer des
Grätz
Ein naturhistorisch-statistisch-topographisches Gemählde dieser Stadt und ihrer Umgebung
- Titel
- Grätz
- Untertitel
- Ein naturhistorisch-statistisch-topographisches Gemählde dieser Stadt und ihrer Umgebung
- Autor
- Gustav Schreiner
- Verlag
- Verlag Franz Ferstl'sche Buchhandlung
- Ort
- Graz
- Datum
- 1843
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.55 x 20.25 cm
- Seiten
- 638
- Schlagwörter
- Graz, Steiermark, Stadt
- Kategorien
- Geschichte Chroniken
- Geschichte Vor 1918