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soll mich holen, mein Junge, wenn ich gedacht habe, ich werde Dich lebendig
wiedersehn … Als wenn er lausche. Sie kommen, sie kommen! – Zur Thür
hin Nein, es ist nichts. – Sie …
Albin. Wie sonderbar! … Es ist wirklich ein Lärm, wie wenn Leute
draußen sehr rasch vorbeijagten. Wird das auch von hier aus geleitet?
Scaevolazu Jules. Jedesmal hat er die Nuance … es ist zu dumm! –
Wirth. So sag’ uns doch endlich, warum sie Dir wieder auf den Fersen sind.
Guillaume. Nichts Besonderes. Aber wenn sie mich hätten, würde es mir
doch den Kopf kosten – ein Haus hab’ ich angezündet.
Während dieser Scene kommen wieder junge Adelige, die an den Tischen
Platz nehmen.
Wirthleise. Weiter, weiter!
Guillaumeebenso. Was weiter? Genügt das nicht, wenn ich ein Haus
angezündet habe?
François. Sag’ mir doch, mein Lieber, warum Du das Haus angezündet
hast.
Guillaume. Weil der Präsident des obersten Gerichtshofes darin wohnt. Mit
dem wollten wir anfangen. Wir wollen den guten Pariser Hausherren die Lust
nehmen, Leute in ihr Haus zu nehmen, die uns arme Teufel in’s Zuchthaus
bringen.
Grain. Das ist gut! Das ist gut!
Guillaumebetrachtet Grain und staunt; spricht dann weiter. Die Häuser
müssen alle dran. Noch drei Kerle wie ich, und es giebt keine Richter mehr in
Paris!
Grain. Tod den Richtern!
Jules. Ja … . es giebt doch vielleicht einen, den wir nicht vernichten
können.
Guillaume. Den möcht’ ich kennen lernen.
Jules. Den Richter in uns.
Wirthleise. Das ist abgeschmackt. Laß das. Scaevola! Brülle! jetzt ist der
Moment!
Scaevola. Wein her, Prospère, wir wollen auf den Tod aller Richter in
Frankreich trinken!
Während der letzten Worte traten ein: der Marquis von Lansac mit seiner
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Der grüne Kakadu
- Titel
- Der grüne Kakadu
- Autor
- Arthur Schnitzler
- Ort
- Wien
- Datum
- 1898
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 44
- Schlagwörter
- Groteske, Wahrheit, Lüge
- Kategorien
- Weiteres Belletristik