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Albin. Wie? –
François. Er pointirt so gut.
Der Kommissär kommt, verkleidet, setzt sich an einen Tisch.
Wirthzu ihm. Sie kommen in einem guten Moment, Herr Commissär. Das
ist einer meiner vorzüglichsten Darsteller.
Balthasar. Man sollte sich überhaupt einen anderen Verdienst suchen.
Meiner Seel’, ich bin nicht feig, aber das Brot ist sauer verdient.
Scaevola. Das will ich glauben.
Georgette. Was hast Du nur heute?
Balthasar. Ich will’s Dir sagen, Georgette; – ich finde, Du bist ein bißchen
zu zärtlich mit den jungen Herren.
Georgette. Seht, was er für ein Kind ist. Sei doch vernünftig, Balthasar! Ich
muß ja zärtlich sein, um ihnen Vertrauen einzuflößen.
Rollin. Was sie da sagt, ist geradezu tief.
Balthasar. Wenn ich einmal glauben müßte, daß Du etwas empfindest,
wenn Dich ein Anderer …
Georgette. Was sagt Ihr dazu! Die dumme Eifersucht wird ihn noch in’s
Grab bringen.
Balthasar. Ich hab’ heut einen Seufzer gehört, Georgette, und das war in
einem Augenblick, wo sein Vertrauen bereits groß genug war!
Georgette. Man kann nicht so plötzlich aufhören, die Verliebte zu spielen.
Balthasar. Nimm Dich in Acht, Georgette, die Seine ist tief. Wild. Wenn Du
mich betrügst. –
Georgette. Nie, nie!
Albin. Das versteh’ ich absolut nicht.
Séverine. Rollin, das ist die richtige Auffassung!
Rollin. Sie finden?
Marquiszu Séverine. Wir können noch immer gehen, Séverine.
Séverine. Warum? Ich fang’ an, mich sehr wohl zu fühlen.
Georgette. Mein Balthasar, ich bete Dich an. – Umarmung.
François. Bravo! bravo! –
Balthasar. Was ist das für ein Cretin?
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Der grüne Kakadu
- Titel
- Der grüne Kakadu
- Autor
- Arthur Schnitzler
- Ort
- Wien
- Datum
- 1898
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 44
- Schlagwörter
- Groteske, Wahrheit, Lüge
- Kategorien
- Weiteres Belletristik