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Guido Adlers Erbe - Restitution und Erinnerung an der Universität Wien
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© 2017, V&R unipress GmbH, Göttingen ISBN Print: 9783847107217 – ISBN E-Lib: 9783737007214 Heiterkeit.EndlichFurchtlosigkeitvordemTode,MutundKraft inallenLebenslagen, CharakterstärkeundWeichheit.1 Das Bild eines verantwortungsvollen, erfüllten und doch zugleich entbeh- rungsreichenGelehrten- und Familienlebens, das Adler hier ausbreitet, über- raschtwenig.Vieles vondieser retrospektiven Selbstsichtwird erhärtet, wenn manBriefe,ErinnerungenundandereaufdiePersonAdlersbezogeneZeugnisse damit vergleicht.Eskannaberauchnichtüberraschen,dassdas,wasAdler im Rückblick am Lebensabend als einheitlichen Charakterzug präsentiert, ein durchausbunteresBildergibt,wennmanfrühereQuellendagegenhält,dieetwa aucheinenselbstbewusstkämpferischen jungenAdlerzeigen,derbeiderWahl seiner (in erster Linie verbalen)Mittel nicht zimperlichwar, wenn es darum ging, seineÜberzeugungenundInteressendurchzusetzen. „Ich bin heute noch stolz, sudetendeutscher Abkunft zu sein“,2 bekennt an seinem Lebensabend der im Jahre 1855 immährischen Eibenschitz (Ivancˇice) geboreneGuidoAdler, Sohn des einfachen Landarztes JoachimAdler (1807/08 –1856) und der einer Kaufmannsfamilie entstammenden Franziska Adler (1817–1885), geborenen Eisenschitz. Nach dem baldigen Tod des Vaters über- siedelte die Familie in die größere Stadt Iglau (Jihlava), 1864 schließlich nach Wien, wo Guido Adler das Akademische Gymnasium besuchte sowie ab 1868 auchdasKonservatoriumderGesellschaftderMusikfreunde,andemerbis1874 Klavier im Hauptfach studierte und u.a. Kontrapunktunterricht bei Anton Bruckner (1824–1896) hatte. 1873 begann er ohne große Neigung – er wollte eigentlichArzt werdenwie seinVater – ein Jusstudium, das er 1878 abschloss. Parallel dazu beschäftigte er sich autodidaktisch mit Musikgeschichte, in- demerdieArbeitenvonMusikforschernwieOttoJahn(1813–1869),Friedrich Chrysander (1826–1901), Philipp Spitta (1841–1894) oder August Wilhelm Ambros (1816–1876) las, letzterer imÜbrigenwie somanch anderer österrei- chischerMusikforscher des 19. Jahrhunderts (Raphael GeorgKiesewetter, 1773– 1850;EduardHanslick,1825–1904)vonderAusbildungherebenfallsJurist.Adler, der esnachdemJusstudiumnurganzedreiMonate amHandelsgericht aushielt und sich imAnschluss daran ausschließlich demStudiumderMusikgeschichte zuwandte,hieltdieserPhasedochzuGute,dassseine„Ausdrucksweise[…]durch die juristische Begriffsbestimmung geklärt“ worden sei.3Tatsächlich zeugen in denkommenden Jahrennicht nur zahlreicheMemoranden,Eingaben,Entwürfe 1 AdlerdatiertdiesesSelbstbekenntnismit20.August1928.GuidoAdler:WollenundWirken. Aus dem Leben eines Musikhistorikers. Wien, Leipzig: Universal-Edition 1935, S. 1. Der kursivgesetzteBeginndesZitats ist imOriginal gesperrt. 2 Ebd., S. 2. 3 Ebd., S. 9.Konkret führt erdenerstenBandvonJosephUngersSystemdesösterreichischen allgemeinenPrivatrechts (Leipzig:BreitkopfundHärtel 1856)an. ZurPersönlichkeitGuidoAdlers 17 Open-Access-Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY-NC-ND 4.0
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Guido Adlers Erbe Restitution und Erinnerung an der Universität Wien
Titel
Guido Adlers Erbe
Untertitel
Restitution und Erinnerung an der Universität Wien
Herausgeber
Stefan Alker-Windbichler
Murray Hall
Markus Stumpf
Verlag
V&R unipress GmbH
Ort
Wien
Datum
2017
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-7370-0721-4
Abmessungen
15.5 x 23.2 cm
Seiten
316
Schlagwörter
Political Science, National Socialism, Nazi-looted, musical life, provenance research, Nationalsozialismus, NS-Raub, Musikleben
Kategorie
Kunst und Kultur
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