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Guido Adlers Erbe - Restitution und Erinnerung an der Universität Wien
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© 2017, V&R unipress GmbH, Göttingen ISBN Print: 9783847107217 – ISBN E-Lib: 9783737007214 dieAdler-Bibliotheksonderndürfte tiefer indenEntzugunddieEnteignungen von Bibliotheken während der NS-Zeit involviert gewesen sein. So schrieb Schenk im März 1941 an den Dekan der Philosophischen Fakultät Viktor Christian–derselbstmassivindenRaubvonBibliothekeninvolviertwar115–in BezugaufdieMusikbeständedesaufgelöstenStiftesGöttweig: „DieSteiermark undSalzburghabenteilweiseübermeineAnregungbereitsingroßzügigerWeise begonnen, die Notenmaterialien der aufgelösten Klöster unter einheitlichen Gesichtspunkten in zentralen Sammelstellen zu vereinigen.“116 Schenk befür- wortetedabeidenErhaltderBeständefürdieOstmarkinderNationalbibliothek Wien, denn eine Einverleibung in die Preussische Staatsbibliothek in Berlin standimRaum,undregtedieErschließungdesGöttweigerMaterialsdurchdas musikwissenschaftliche Seminar der Universität Wien für das Landesarchiv Nieder-Donau an. Der Vorschlag wurde von Christian unterstützend an den Gauleiter Niederdonaus und Reichsstatthalter Hugo Jury (1887–1945) weiter- geleitet.117Tatsächlich lassen sich diese Bibliotheks-„Aktivitäten“mittlerweile anhand einerRestitution inden 1980er-Jahren andas StiftKremsmünster be- legen (dazuspäter). Zum Tod von Guido Adler118 am 15.Februar 1941 schrieb Melanie Adler schließlichan ihrenBruderHubert J.Adler: folgend machten es für Schenk die politischen Ereignisse 1933 in Deutschland und Österreich1933/34 schwierig, derNSDAPbeizutreten. Sohätte einEintritt indieNSDAP seineKarriere imReichgefördert, abereineBerufungnachÖsterreichausgeschlossen. Im August1934 tratSchenk jedenfallsderReichsschaftHochschullehrer imNationalsozialis- tischen Lehrerbund bei (Mitgliedsnummer 310131). Zusammenfassend stellte Pape fest: „SchenkstimmtemitdernationalsozialistischenWeltanschauungbruchlosüberein.Seine SchriftenundseinVerhaltenlassennurdiesenSchlusszu“(Pape,S. 420).Dazusieheauch: AnnaMariaPammer:Musikgeschichte im„DrittenReich“ amBeispiel desMusikwissen- schaftlersErichSchenk.Wien,Univ.,Dipl.-Arb., 2013. 115 Vgl.MarkusStumpf:ErgebnissederProvenienzforschunganderFachbereichsbibliothek Judaistik derUniversitätWien. In: Bauer/Köstner-Pemsel/Stumpf (Hg.): NS-Provenienz- forschung an österreichischen Bibliotheken (Anm.6), S. 155–188 (URL: http://eprints. rclis.org/17781/ bzw. https://uscholar.univie.ac.at/view/o:291814); Christina Köstner- Pemsel, Markus Stumpf: „Machen Sie es ordentlich, damit man nachher, wennwir die Bücher ihrenBesitzernzurückgeben,nicht sagt, eshättenSchweine inderHandgehabt.“ DieOrientalistik–ErgebnissederNS-ProvenienzforschunganderUniversitätsbibliothek Wien. In:MitteilungenderVÖB65 (2012),Nr. 1, S. 39–78 (URL: http://eprints.rclis.org/ 17180/). 116 UAWien,DekanatderPhilosophischenFakultät,Zl. 78/1941/42,SchreibenErichSchenkan ViktorChristian, 31.3.1941. 117 UAWien,DekanatderPhilosophischenFakultät,Zl. 78/1941/42,SchreibenViktorChristian anHugoJury, 4.4.1941. 118 SiehedazudenberührendenNachrufEngelszuAdler.Engelschildertdabeiu.a.,wieermit AdlerundHerbertPutnam1930beiderErwerbungderGutenberg-BibelausdemKärntner Stift St. Paul fürdie LibraryofCongressdabeiwar. ImGegensatz zu Jeppesen (s.u.) geht Engel auf die politische Situationmehrfachpointiert ein: „In FEBRUARY, 1941, theDNB RaubundRückgabederBibliothekunddesNachlassesGuidoAdlers 111 Open-Access-Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY-NC-ND 4.0
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Guido Adlers Erbe Restitution und Erinnerung an der Universität Wien
Titel
Guido Adlers Erbe
Untertitel
Restitution und Erinnerung an der Universität Wien
Herausgeber
Stefan Alker-Windbichler
Murray Hall
Markus Stumpf
Verlag
V&R unipress GmbH
Ort
Wien
Datum
2017
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-7370-0721-4
Abmessungen
15.5 x 23.2 cm
Seiten
316
Schlagwörter
Political Science, National Socialism, Nazi-looted, musical life, provenance research, Nationalsozialismus, NS-Raub, Musikleben
Kategorie
Kunst und Kultur
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