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ArmenJen
nach 1945. Bei den ersten Nalionalratswahlen in der
Zweileu Republik erhielten die So~ialistische Parlei
1.43fi.O-IR und die Kommunisten 17-!.212 Stimmen.
Armenien
Das Slichworl Armenicn gehört hieher, denn
Österreich. insbc·sondere Wien, besitzt für das ~~r
menische Yolk große Bedeutung. Im Jahre 1701 stif-
tete der Armenier lllechilhar (i667-1749) in Konslan-
tinopet einen Orden, der nach ihm den Namen der
,.i\Icchitharislen'· empfing. Sril 1717 hefand sich dc1·
Sitz dieser religiösen Genossenschaft auf der Insel
San Lazzaro bei Venedig. Nach dem Tod des Grün-
ders wanderte ein Teil seiner Ordensbrüder nach
Triesl aus (1773) und begann dort unter drm Schulz
der Kaiserin i\[aria Theresia eine ausgebreitcOe lilc-
rarischc Tiiligkeil. In den napolronischen Krirgen
wurde 1811 eine Zweigniederlassung in Wien gegrün-
det und selidem ist die Österreichische Hauptstadt
einer der Kutlurmittelpunktr des Armrnirrlnms ge-
worden. Die llfechilharisten machten sich die Pflege
de..- armenischen Sprache, Geschichle und Litera[ur
zur Hauplaufgabe ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit.
Bedeutende Verlrrler der armenischen Philologie wa-
ren dm· Venedigcr Bagralumi und der \Viener Ay!li-
nian; vo11 diesem stammt eine moderne armenische
Grammatik (1866), an der kein Sprachforscher vorbei-
gehen kann. Unter dem Titel "NationalbibliotJ1ek"
haben die Mechitharisten alle alten armenischen
Schriflslellel· neu kommentiert und herausgegeben.
Auf dem Gebiel de1· Geschichtsschreibung veröffent-
lichte im damals Österreichischen Venedig Tseham-
tschian (1738-1823) seine große dreibändige Ge-
schichte Arm0niens; in Wien wurde M. Garagasrhian
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Das Handbuch des Österreichers
- Titel
- Das Handbuch des Österreichers
- Herausgeber
- Ernst Görlich
- Verlag
- Österreichischer Kulturverlag
- Ort
- Salzburg
- Datum
- 1949
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 8.1 x 12.1 cm
- Seiten
- 376