Seite - 54 - in Das Handbuch des Österreichers

Dichter Literarhistoriker wie Ernst Alkcr vergleicht einzelne seiner Werke rühmend mit Lustspielen Shakespea- res. Mil Beginn des 19. Jahrhunderts blüht dann die Österreichische Klassik, das Biedermeier, auf, das das unsterbliche Dichterdreigestirn unseres \'aier- landcs hervorbringt: Franz Grillparzrr (1791- 1872) den .. Dichter des öslerreichischen Staates", Ferdi- nand Haimund (1790 - 1836), den "Dichter des öslcr- reichischcn Yolkes·' und Adalberl Sliftu (1805- 1868). den .,Dichter der Österreichischen Landsehal'l". Sie sind die größten i\.feisler unserer eigenständigen Li- leralurcntwicklung und können in der Vielzahl ihrer Werke und ihres Wesens hier nicht näher gewürdigt werden. Neben ihnen wirkt eine Heihe weiterer Dichter ; darunll'r der große Lyriker Nikolaus Lenau (eigenllich l\iembscl1 ,·on Slrehlcnau 1802- 1850), der Lustspielelichter Eduard v. Uaurrnfeld (1802- 1890), der polilisclw DichiC'r Anaslasius Griin (C'igenllich Graf Anion Auersperg 180G- 1876), der Konkurrent Grillparzers auf dramatischem und beruflichrm Bo- den Frirdrich Hahn (Eligius \'. ;\Iünch-Bellinghau- sen), 1806- 1871. als Dramatiker guter Durchsclmill. aber als No\'cllcncliehl,•r einer der ersten ß!eisle1· seiner Zeit. Exotische Farbenpracht macht Charlrs Scalsfiehl (in Wirklichkeil Kar! Posll 1793- 1861) zum Schöpfer des Heiseromanes. Und im Zeitaller der öslerrcichischen Klassik IC'bt auch Osterreichs größter ~Iundarldichtcr und Sprachgestaller des obcröstcrrcichischen Dialektes Franz Stclzhamcr (1802- 187"1) aus Piesenham. Den fibergang in eine ne1w Zeit bildct Joham1 Neslroy (1801- 1862), dessen Lustspiele und Possen den überlegenen Sillenschil- clei·er verrall'n. Aucl1 Zlli' Zeit des Healismus und Naturalismus ist Osterreich führend : Ada Chri- sten (Ch1·isline Freclcrik 1811- HlOl) C'röffnel mit den 54