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Frauen
diese Idee ein. ~ach dem Wupsch all dieser Gruppen
soJILc Oslerreich-Ungam eine grolle "ösllichc Schweiz'·
werden. Doch als der letzte Kaiser Karl I. in seinem
Oklobermanifest {lG. Oktober 1918) zur Bildung sol-
cher ~alionalstaatcn im Rahmen eines Bundessta~tes
aufrief, war die Entwicklung bereits darüber hin-
weggegangen. Die neugeschaffene östen'eichischc R0-
publik aber nahm Jür ihren Staatsbereich das födera-
listische Prinzip an und Osterreich wurde auf Grund
der Bundesverfassung vom 1. Oktober 1920 ein Bun-
desstaat, der aus neun Bundesländern (\Yien, Nieder-
österreich. Ob<'rösterreich, Salzburg, Steiermark,
Kärnten, Yorarlberg. Tirol und Burgcnland) zusam-
mengesetzt isl.
Frauen
In ein "Handbuch des Österreichers·· gehört auch
ein Stichwort .,Frauen". Die Österreichische Ft·au
hat in der Geschichte uttser-.~s Volkes schon in sehr
früher Zeit eine geachtete und angesehene Rolle ge-
spielt. \Vir brauchen gar nicht auf Persönlichkeiten
wie Frau ,\nl (siehe Dichter), die als erste ·in der
\'olkssprachc schrieb, odet· Thcodora l{ommcna ,sie-
he Stichwort Byzanz und Babenbcrg), die Gemahlin
Heinrichs Il. Jasomirgolls und Herzogin ,·on Ostet·-
reich im eigenen necht, zurückkommen, um den
Beweis dafür erbringen zu können. "Tatsächlich ist
es zumindestens für \Vien ungültig, daß die Eman-
zipation erst im 19. Jahrhundert eingesetzt hat. Oie
Osterreicherinnen waren schon immeJ' rechtlich auf-
fallend günstig gestellt. Das System der sogenannten
Gütertrennung bei der Ehe - sagte der berühmt<'
Wiener Rechtslehrer Josef Unger - schuf e_ine ein-
fache klare Ordnung, wie sie die Ehefrau w~cler in
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Buch Das Handbuch des Österreichers"
Das Handbuch des Österreichers
- Titel
- Das Handbuch des Österreichers
- Herausgeber
- Ernst Görlich
- Verlag
- Österreichischer Kulturverlag
- Ort
- Salzburg
- Datum
- 1949
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 8.1 x 12.1 cm
- Seiten
- 376