Seite - 86 - in Das Handbuch des Österreichers

Gewerkschaften allen seinen Lebenäußerungen clarslelll. Insbeson- dere wird die moderne Österreichische Geschichte die wirtschaftlich-ökonomische Entwicklung, die nur zu scl:r vernachlässigt wurde, mh zur Erklärung heran- zieheJt müssen. Das soll nicht bedeuten, dar~ nicht die Rolle von Einzelpersönlichkeilen im Hahmen ihre1 Zeil erkannt wird. \'or allem aber muß die moderne öslCJTCichische Geschichte der Auffassung entgegentreten (die Österreichfe in eili c h e n Ur- sprunges ist). als ob Osterreich nur das Ergebnis c!ynastischet· J-lausmaehlpolitik sei. Die Entwicklung zum eigcnsliindigen öslerrcichischen Staat und \ 'olk läßt sielt bereits unter den Babcnbergcn1 erkennen. Bei einet· solchen Betrachtungsweise läßt sich eine g e m e i n s a m e ö s t e r r e i e h i s e h e G c s c h i c h ls- l r a cl i l i o n entrbeiten, die lrolz verschiedener ßaur- leilung von Einzelfragen in ihrer Gesamtschau den \Veg zeichnet. der zum modernen öslerreichischen Staat führte. So wie die französische Geschichts- schreibung die großen Könige, die Jungfrau vo11 Orleans und die Französische HeYolulion als ge- mrins<~me~ nationales Erbe :mcrkrnnl. Nur so wer- den wir in Zukunl'l die noch immer nachwirkenden Folgen des kleincleulschen Geschichtsbi ldes rrstlos überwinden können. Gewerkschaften DiL österrr ichischen GewerkschHflcn blicken auf eine lange Geschichte zurück. Ihre Anfänge reichen bis in die Zeit, in der sich das Selbstbewußtsein des Arbeitcrs bildete (siehe Arbeiterbewegung'). \'or- formcn waren die millclailcl'iichcn Zi:m.fle und Bru- dcrsrhaflcn. Schon l'erdinand Lassalle halle wr- suchl. in Osterreich einen Al'beiterbildung vcrein zu 86