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Handbuch der Ornamentik - Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen
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Heftschnüre. 171 Heftschnüre. (Tafel 98.) Als Heftschnüre, Heftbänder oder Astragale bezeichnet man jene kleinen stab- oder schnurartigen Glieder, die sich in der Form aneinandergereihter Einzelteile, wie Perlen und ähnlicher Dinge, oder als gedrehte Riemen und Stränge darstellen. Sie kommen meist nur plastisch zur Anwendung und treten gewöhnlich nicht für sich, sondern als begleitende Unterglieder von Eier- imd Blattstäben und ähnlichen Gesimsprofilierungen auf (Taf. 100). Damit ist der Ort ihrer Verwendung bezeichnet. Aufserdem finden sie sich als Um- rahmungs- und Trennungsglieder auf Rosetten, sowie als Zwischen- glied zwischen Säulenrumpf und Kapitäl. Die Perlenschnüre setzen sich zusammen aus kugeligen, scheiben- förmigen oder langrunden Gliedern (im französischen Sprachgebrauch: perles, amandes und olives), die sich etwas mehr als zur Hälfte aus dem Grunde hervorheben. Der einfachste Perlstab wird aus kugeligen Perlen gebildet, die direkt nebeneinandersitzen oder zwischendurch den als Stäbchen dargestellten Faden erblicken lassen. Scheiben- förmige und langrunde Glieder werden für sich allein kaum verwendet, sondern mit Rundperlen derart vereinigt, dass gewöhnlich auf eine Perle zwei Scheiben, auf ein Langrund zwei Scheiben oder runde Perlen treffen. (Taf. 98. 1—7.) Die Renaissance verwendet neben den einfachen antiken Bei- spielen auch reichere Bildungen, indem sie die Einzelglieder für sich wieder ziert und profiliert und willkürlicher gestaltet (Taf. 98. 8 u. 12) oder dieselben mit kleinen Blattkelchen fasst (Taf. 98. 9 u. 10). Auch in der Art schräg angereihter Scheiben finden sich in der Holz- schnitzerei Formen, wie Taf. 98. 11 sie zeigt. Die gedrehten Schnüre oder Stränge sind Torsionsgebilde, die sich, nachdem erst das Profil festgestellt ist, nach Art der Schrauben konstruieren, wie es die Hilfskonstruktionen der Figuren 13—17 an- deuten. Dem Schraubengang folgend legen sich in die ausgekehlten Vertiefungen dann und wann Blätter oder Perlschnüre (Fig. 17). Hierher zu rechnen sind ferner jene in kurzen Schraubenwin- dungen um Stäbe gerollten Bänder, wie sie in der Kunstbethätigung des Mittelalters und der Renaissance ihr Vorkommen finden (Fig 18). Ecklösungen werden gewöhnlich durch aufgesetzte kleine Blätter maskiert. Tafel 98. I—7. Einfache antike Perlschnüre. 8—12. Reichere Perlstäbe nach Renaissancemotiven. 13—r?- Heftschnüre von der Form gedrehter Stränge 18. Schraubenband vom Louvre in Paris.
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Handbuch der Ornamentik Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen
Titel
Handbuch der Ornamentik
Untertitel
Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen
Herausgeber
Franz Sales Meyer
Ort
Leipzig
Datum
1937
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
9.6 x 15.7 cm
Seiten
628
Kategorie
Kunst und Kultur
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