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Handbuch der Ornamentik - Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen
Seite - 173 -
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Seite - 173 - in Handbuch der Ornamentik - Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen

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Verzierte Wnlste. — Blatt- ond Eerstäbe. 173 Verzierte Wulste . (Tafel 99.) Wulste oder Toren (Einz. der Torus) heifsen jene gröfseren rundlichen Profilierungen mit halbkreisförmigem oder halbelliptischem Querschnitt, wie sie sich in der Architektur speziell an der Basis von Säulen und Pilastem, an Sockelbildungen, an den mittelalterlichen Fenster- und Thürbogen, an den Deckenprofilierungen der Renaissance und Neuzeit vorfinden. Während die kleinen Rundstäbe ihre Ver- zierung in Form von Perlen imd gedrehten Strängen erhalten, so werden diese grofsen Ausladimgen verziert, indem man dieselben so profiliert, dass sie einem Bündel Stäbe gleichen, die an passender Stelle mit Bändern umschlungen werden (Fig. i u. 2), indem man dieselben mit Geflecht oder Netzwerk umstrickt (Fig. 3, 4, 7), indem man sie mit Blätterwerk umkleidet (Fig. 6, 9, 10) oder indem man die verschiedenen Systeme vereinigt (Fig. 8 u. n). In den modernen Stilen sind Wulstverzierungen in Form naturalistischer Fruchtgebinde beliebt. Zu den Blattverzierungen werden sog. Wasserblätter (ganz- randige, einfache Blätter mit verstärktem Rande), Lorbeer, Eichenlaub, Epheu und Akanthus zumeist verwendet. Gleich den Fruchtschnüren werden auch die blattumkleideten Wulste an passender Stelle schrauben- förmig oder kreuzweise mit Bändern umschlungen (Fig. 5, 6 u. 12). Die Konstruktion erfolgt bei all diesen Beispielen, indem man erst die betr. Einteilung an dem zur Seite geschlagenen Profil aufträgt, wie die Figuren es andeuten. Tafel 99. I—2. Beispiele moderner Stukkatur. 3—4. Antike Torengeflechte. 5—6. Lorbeer- und eichengeschmückte, antike Toren. 7. Mittelalterliche Wulstverzierung von einer Elfenbeinschnitzerei. 8. Beliebtes mittelalterliches Verzienmgsmotiv für Archivoltwulste. (Gelnhausen, 13. Jahrh.) 9. Vom Tempel des Jupiter tonans in Rom. IG—12. Verzierte Wulste vom Louvre in Paris. Französische Re- naissance. (Baldus.) Blatt- und Eierstäbe. (Tafel 100.) Blatt- und Eierstäbe verzieren in der Architektur den Wulsl (Echinus) der Kapitäle und die Unterglieder der Gesimsplatten und Friese, sowie die kamiesartigen Profile verschiedenartiger Umrahmungen. In den beiden ersteren Fällen vermitteln sie den Konflikt zwischen Stütze und Last, im letzteren Falle haben sie nur dekorativen Zweck und können als säumende Glieder oder Bänder gelten, während man sie sonst als Konfliktsglieder zu bezeichnen pflegt.
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Handbuch der Ornamentik Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen
Titel
Handbuch der Ornamentik
Untertitel
Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen
Herausgeber
Franz Sales Meyer
Ort
Leipzig
Datum
1937
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
9.6 x 15.7 cm
Seiten
628
Kategorie
Kunst und Kultur
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