Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Kunst und Kultur
Handbuch der Ornamentik - Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen
Seite - 177 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 177 - in Handbuch der Ornamentik - Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen

Bild der Seite - 177 -

Bild der Seite - 177 - in Handbuch der Ornamentik - Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen

Text der Seite - 177 -

B Freie Endigungen. Diejenigen Ornamentformen, die in ihrer Anwendung den Be- griff des Endigens, des Aufhörens in stilistisch richtiger Weise zum Ausdruck bringen, lassen sich in eine Gruppe zusammenfassen, die wir nach einer bereits von anderer Seite eingeführten Bezeichnung „freie Endigungen" nennen, wobei das Beiwort „frei" eben an- deutensoll, dass es sich nicht um ein notgezwungenes Abschliefsen, sondern um eine stilistisch richtige „Lösung" handelt. Das Endigen kann in der Richtung nach oben, nach unten oder seitwärts erfolgen; der Charakter der Ornamentik richtet sich nach diesen Bedingungen. Vorherrschend sind die Endigungsorna- mente mit der Richtung nach oben, und da pflanzliche Motive mit ihrem natürlichen, aufwärts strebenden Wachstum sich besonders hierzu eignen, so herrscht das Pflanzenornament bei den Sima-Orna- menten, Stirnziegeln, Stelenkrönungen und Kreuzblumen vor. Kreuze, Knöpfe, Rosetten und Hängezapfen sind öfters auf blofs geometrischer Grundlage gebildet. Bezüglich der nach unten abschliefsenden Quasten und Fransen ist das organische Pflanzenmotiv selbstredend ausgeschlossen, während die Spitze, (das Textilerzeugnis, die Klöppelspitze etc.) wieder beide Arten von Motiven für sich oder vereinigt in Anwendung bringt. Ähnlich in dieser Hinsicht verhalten sich die seitlichen Endi- gungen der Beschlägbänder. Krabben sind pflanzliche Auswüchse, die mit Vorliebe im gotischen Stile die Kanten und Rippen der Architektuteile verzieren. Die als Wasserspeier bezeichneten Wasserausgüsse, wie sie in der Architektur des Mittelalters und der Renaissance vielfach vor- kommen, sind ebenfalls freie Endigungen mit seitlicher Richtung; die- selben sind häufig figürlich, seltener nach Art von Gefäfsen und ver- zierten Kanälen gebildet. Meyer, Handb. d. Ornamentik. 12
zurück zum  Buch Handbuch der Ornamentik - Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen"
Handbuch der Ornamentik Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen
Titel
Handbuch der Ornamentik
Untertitel
Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen
Herausgeber
Franz Sales Meyer
Ort
Leipzig
Datum
1937
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
9.6 x 15.7 cm
Seiten
628
Kategorie
Kunst und Kultur
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Handbuch der Ornamentik