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Handbuch der Ornamentik - Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen
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Pilasterkapit&le. — Kandelaberfüfse. 241 9. Modem-ionisches Pilasterkapitäl aus der Rue Dieu in Paris. Architekt Sedille. 10. Modern - korinthisches Pilasterkapitäl von einem Maleratelier in Paris. Bildhauer Bloche. Kandelaberfüfse. (Tafel 135) Der Kandelaber spielt im antiken Haushalt und Kultus als Be- leuchtungsgerät eine bedeutende Rolle. Dem Hausgebrauche dienten vorherrschend schlanke zierliche Bronzekandelaber, dem Kultus mehr jene grofsen Pmnkkandelaber aus Marmor. Gleich der Säule besteht der Kandelaber aus 3 natürlichen Teilen: dem Fufs, dem Schaft und dem Kapital oder Kelch. Der Fufs des Kandelabers wird, um dem letzteren die erforder- liche Standfestigkeit zu sichern, verhältnismäfsig grofs angelegt und verzweigt sich in 3 Einzelfüfse, die sich wie die Spitzen eines regel- mäfsigen Dreiecks verteilen. Als Einzelfufs wird die Tierklaue, und zwar die des Hinterfufses, benutzt. Die Klauen rahen nicht selten auf Kugeln oder Scheiben (Taf. 135. 6). Der Übergang zum Schaft erfolgt durch einen doppelten Blattkelch, dessen Blätter einerseits aufstrebend den Stamm umkleiden, anderseits mit der Richtung nach abwärts die Verbindung der 3 Einzelfüfse maskieren (Taf. 135. i u. 5). An reichem Beispielen bildet sich zwischen je 2 Einzelfüfsen ein zier- liches Palmettenomament (Taf. 135. 2 u. 3). Ausnahmsweise ver- schwindet die Tierklaue auch im Rachen einer Tiermaske (Taf. 135. 6). An Stelle des Doppel-Blattkelches und der Palmetten die dann in Wegfall kommen, tritt hin imd wieder eine kreisrande, profilierte und verzierte Scheibe. Auch verlängert sich wohl der Kandelaberschaft über den Fufsansatz hinaus nach unten hin in der Gestalt eines Knopfes, der jedoch nicht bis zur Erde reicht. Die Fufsbildung der marmomen Prunkkandelaber konnte selbst- verständlich die zierlichen Formen und die Teilung in Einzelfüfse, wie sie für das Material der Bronze so geeignet erscheinen, nicht direkt verwenden, dagegen finden sich Reminiscenzen in der Bei- behaltung des dreieckigen Grundrisses, der reduzierten Tierklauen, des Doppel-Blattkelches u. s. w. (Taf. 135. 8). Tafel 135. 1. Fufs eines antiken Bronzekandelabers. Im Museum zu Neapel. 2. „ „ ., „ „ (Bötticher.) 3. „ ,, „ „ » In den Studj publici in Florenz. (Weifsbach u. Lottermoser.) 4—5. Füfse antiker Bronzekand''laber im Museum zu Neapel. Meyfer, Handb. d. Omanientik. l6
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Titel
Handbuch der Ornamentik
Untertitel
Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen
Herausgeber
Franz Sales Meyer
Ort
Leipzig
Datum
1937
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
9.6 x 15.7 cm
Seiten
628
Kategorie
Kunst und Kultur
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