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Handbuch der Ornamentik - Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen
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Gefafse. 327 andere Materiale und Stile Anzuführende bei der Erklärung der ein- zelnen Tafeln Platz finden mag. Die Gefäfsbildnerei in Thon benutzt im allgemeinen die Töpfer- scheibe. Die Benutzung dieses wichtigen Kulturwerkzeuges reicht in Ägypten, Indien und Mesopotamien in die früheste Zeit zurück. Die Wandmalereien von Beni Hassan, welche in das 19. Jahrhundert v. Chr. zurückdatiert werden, zeigen dieselbe bereits im Gebrauch, während man sich derselben z. B. in Germanien bis zur Römerzeit nicht be- diente und während Amerika vor Ankunft der Europäer trotz der bedeutenden Leistungen der Peruaner blofs die Handformerei kannte, eine Methode, die an verschiedenen Stellen der Erde noch heute im Gebrauch ist. In das Gebiet der Handformerei gehören das Auf- bauen aus Zonen- oder spiralförmigen Streifen, das Formen über Geflechten und Kürbissen, welch letztere später beim Brande verloren gehen. Holz- und Steinmodell sind frühzeitig schon allein für sich, wie später und heute noch in Verbindung mit der Töpferscheibe in Anwendung. Im Anfange begnügte man sich offenbar mit möglichst ausgedehntem Austrocknen des Thones; später trat das Brennen im Ofen an dessen Stelle. Ein Mittelding ist das Ausbrennen unter einer Bedeckung von Kuhmist, wobei unter Abschlufs der Luft der Rauch in die Thonware eindringt und dieselbe grau oder schwarz färbt. Den ursprünglich nur geglätteten und polierten Gefäfsen wurde später durch eine firnisartige Bemalung, wie sie die griechischen Vasen aufweisen, und durch die Erfindung der Zinn- und Bleiglasuren, wie sie beispielsweise die sogenannten Majoliken zeigen, eine gröfsere Sicherheit gegen das Durchsickern der Flüssigkeiten verliehen. Letzteres ist übrigens, nebenbei bemerkt, bei verschiedenen orientalischen Ge- fäfsen beabsichtigt, um durch die an der Gefäfsoberfläche vor sich gehende Verdunstung ein Kühlhalten des Inhaltes zu erzielen. Über die Herstellung jener alten firnisartigen Überzüge und deren chemische Beschaffenheit herrscht bis heute nicht die erwünschte Klarheit. Die Hauptfundstätten für antike Töpfereien, die übrigens überall gefunden werden, wohin die alte Kultur reichte, sogar in germanischen und gallischen Landen und bis in den Norden von Russland hinein, sind neben Griechenland hauptsächlich Sizilien und Italien, in letzterem speziell Campanien und Etrurien. Aus letzterem Umstände schreibt sich die im vorigen Jahrhundert aufgekommene irrtümliche Bezeich- nung ,,etrurische Gefäfse" als Gesamtbegriff antiker Töpferei her. fanges und erklärenden Textes besonders für Schul- und Lehrzwecke eignen, seien hier erwähnt: Th. Lau, die griechischen Vasen, ihr Formen- und Dekorationssystem. 44 Tafeln mit einer historischen Einleitung und erläuterndem Text von Dr. Brunn und Dr. Krell. Leipzig, E. A. Seemann. A. Genick, griechische Keramik. 40 Tafeln mit Einleitung und Beschreibung von Adolf Furtwängler. Berlin, Ernst Wasmuth.
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Handbuch der Ornamentik Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen
Titel
Handbuch der Ornamentik
Untertitel
Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen
Herausgeber
Franz Sales Meyer
Ort
Leipzig
Datum
1937
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
9.6 x 15.7 cm
Seiten
628
Kategorie
Kunst und Kultur
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