Seite - 358 - in Handbuch der Ornamentik - Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen
Bild der Seite - 358 -
Text der Seite - 358 -
358 Löffel und Pateren. — Prochus, Onochoe, Olpe etc.
Eingravierting einen leichten Schmuck auf der Innenseite (193. 6).
Die Dekoration beschränkt sich zumeist auf den Schalenrand und
auf den Griff oder dessen Ansatz mit der Schale. Das Material ist
vornehmlich Holz, Bein und Metall. Die Gröfse ändert sich nach
dem Zwecke.
Tafel 193.
I—4- Ägyptische Löffel von einfacher und reicherer .Ausstattung,
zum Teil bemalt.
5. Löffelartiges Gefäfs von einem assyrischen Relief.
6. Antike Patera aus Bronze, mit Schnaube.
7. 9. IG. Seiten-, Ober- und Unteransicht einer antiken Patera aus
Bronze.
8. Antike Patera aus gebranntem Thon.
II —12. Antike Löffel von der Form Simpulum.
13. Antikes löffelartiges Gefäfs. Wie Fig. 12 aus Bronze und
in den Vereinigten Sammlungen in Karlsruhe.
14. Antikes Küchengefäfs in Form einer gestielten Schüssel.
(Mönard et Sauvageot.)
c. Gufsgefäfse.
Prochus, Önochoe, Olpe etc. (Tafel 194.)
Wir beginnen die Reihe der verschiedenen Gufsgefäfse mit
den antiken Formen des Prochus, der Önochoe, der Olpe u.s.w.
Da die Namengebung auf diesem Gebiete keine endgiltig geregelte ist,
werden die verschiedenen Zwischenformen am besten ungenannt
bleiben. Diese Gefäfse dienten teils profanen, teils Kultuszwecken.
So ist der Prochus das Opfergefäfs, aus dem die Weinspende auf
die Patera ausgegossen wurde. Die Önochoe soll als Weingefäfs
zu profanen Zwecken und die Olpe zur Aufnahme von Öl etc. ge-
dient haben.
Gemeinsam haben diese Gefäfse das, dafs der Ausgufsrand ge-
schweift, einseitig kanalartig verlängert oder durch seitliches Ein-
klemmen zu einer grofsen Schnaube zum Zwecke leichteren Aus-
giefsens umgewandelt wird. Gerade die älteren Gefäfse dieser
Gattung zeigen in der Befreiung von der alleinigen Benutzung
der Töpferscheibe eine grofse Kühnheit, während spätere Zeiten zu
einfacheren und schöneren Ausgufsgestaltungen zurückkehren. Prochus
und Önochoe haben meist einen stehenden, umgekehrt eiförmigen
Bauch. Der Prochus weist auch hin und wieder, die Olpe stets
einen kuchen- oder schlauchförmigen Bau auf. Der senkrechte
Henkel wird über das Gefäfs erhöht und setzt in kühnem Schwünge
Handbuch der Ornamentik
Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen
- Titel
- Handbuch der Ornamentik
- Untertitel
- Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen
- Herausgeber
- Franz Sales Meyer
- Ort
- Leipzig
- Datum
- 1937
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.6 x 15.7 cm
- Seiten
- 628
- Kategorie
- Kunst und Kultur