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Handbuch der Ornamentik - Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen
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3S8 Der Bierkrug. — Der Huuipen. — Müderue Trinkgläier. 4. 6. 7. Altdeutsche Bierkrüge aus Steinzeug. 5. Altdeutscher Bierkrug aus Glas. 8. Renaissance Krug aus Bernstein, mit Silber beschlagen. Grünes Gewölbe in Dresden. 9 — 10. Moderne Bierkrüge aus Steinzeug nach alten Mustern. II. Moderner Bierkrug aus braunem Glas mit grünen Knöpfen. Der Humpen. (Tafel 209.) Als Humpen bezeichnet man grofse, mehr oder weniger plumpe Trinkgeföfse von zylindrischer oder verkehrt kegelförmiger Grundanlage aus Glas, Steinzeug etc. Auch Gefäfse von mehr architektonischem Aufbau nach Figur 9 werden mit diesem Namen belegt. Der Humpen hat weniger als Trinkgefäfs für den Einzelnen, sondern dem Allgemein- gebrauch an der Tafelrunde zu dienen und ist in erster Linie für Bier bestimmt, daher seine Gröfse und die robuste Form. Von spezieller Bedeutung sind die Adler-, Reichs-, Kurfürsten-, Zunft- und Innungs- humpen der Renaissance. Tafel 209. 1. Römisches Glas in Humpenform. Gefunden in Pompeji. (Deville.) 2. Desgleichen. (Ebenda.) 3. Altdeutscher Humpen aus grünem Glas. (Man vergleiche diese Grundform mit der betreffenden der Römer auf Taf. 206.) 4. Desgleichen. 5—6. .Mtdeutsche Glashumpen. 7. Altdeutscher Wappenhumpen. (Friedrich.) 8. Moderner Humpen aus braunem Glas. 9. ModernerHumpen aus bemaltem braunen Glas. (Keller-Leuzinger.) Moderne Trinkgläser. (Tafel 210.) Im modernen Trinkgeschirr herrscht eine grofse Zerfahrenheit, Neben plumpen und harmlosen Gebilden in geblasenem und gegossenem wasserhellen Glas kommen zierliche, durch Schliff und Ätzung verzierte Gläser in den Handel. Neuerdings werden vielfach alte Beispiele in gefärbtem Glas mit mehr oder weniger Geschick und Verständnis nach- geahmt. Unter anderem hat sich der verstorbene Keller-Leuzinger nach dessen Entwürfen unsere Tafel verschiedene Beispiele bringt, in letzterer Beziehung verdient gemacht, während Lobmeyer in Wien in Bezug auf Glasschliff, Emaillierung, Atzung und künstliches Irisieren sich in den letzten Jahrzehnten einen bedeutenden Namen erworben hat.
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Handbuch der Ornamentik Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen
Titel
Handbuch der Ornamentik
Untertitel
Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen
Herausgeber
Franz Sales Meyer
Ort
Leipzig
Datum
1937
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
9.6 x 15.7 cm
Seiten
628
Kategorie
Kunst und Kultur
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