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Handbuch der Ornamentik - Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen
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Der Kandelaber. — Antike Lampen, 397 Tafel 212. 1. Altarleuchter in Kandelaberform aus der Benediktinerkirche in Villingen. Holz, vergoldet und versilbert. Deutsche Spätrenaissance. Original 1,15 m hoch. 2. Bronzekandelaber aus dem Ende des 16. Jahrb. Ital. Renaissance. 3. Altarleuchter aus der Certosa bei Pavia; 17. Jahrhundert. Ital. Renaissance. (Musterornamente.) 4. Kandelaber aus der Mediceerkapelle in San Lorenzo in Florenz. Ital. Renaissance. 5. Bronzekandelaber. Ital. Renaissance. Im Bargello in Florenz. Die a n t i k e L a m p e . (Tafel 213.) Die antike Lampe (lychnos, lucerna) ist eigentlich eine Ver- einigung von Gufs- und Vorratsgefäfs und hätte schliefslich auch in die Gruppe der Gefäfse eingereiht werden können. Der bis in die aller- neueste Zeit beibehaltene Grundtypus findet sich schon im ägyptischen Hausrat und wird dadurch gebildet, dafs an den sphäroldischen Gefäfs- bauch sich Henkel, Einfülltrichter und eine kanalartige Dille mit Öffnung für den Lampendocht ansetzen. Die Figuren I und 2 auf Tafel 213 geben zwei derartige ägyptische Lampen wieder. Bei der griechischen und römischen Lampe verflacht sich das Gefäfs, der Einfülltrichter schrumpft in eine einfache Finfüllöffnung zusammen und an Stelle der Henkel oder in Verbindung mit diesen treten Handgriffe oder Handhaben hinzu (Taf. 213. 4 und 9). Nicht selten erhält die Lampe statt einer Dochtöffnung deren mehrere (dimyxos, trimyxos u. s. w.). Vergleiche die Figuren 5, lO u. II. Als fast ausschliefslich angewandtes Material dienen Thon und Bronze. Die Thonlampen sind meist plastisch verziert, seltener bemalt. Der ornamentale Schmuck zeigt sich hauptsächlich am Henkel und den Schnauben; die obere Partie des Gefäfsbauches wird häufig mit figürlichem Flachrelief geziert. (Taf. 213. 4.) An den Lampen aus Bronze treten ganze Figuren als Schmuck hinzu, sowie an Scharnieren befestigte Deckel, Dochtstocher etc. (Taf. 213. 10.) Gerade die Bronzelampen sind es auch, die mit Vorliebe zum Aufhängen an Lampadarien eingerichtet werden. Kleine Lampenständer in Form von niedrigen Dreifüfsen sind ebenfalls nicht selten (Taf. 213. 8 und 9); hin und wieder werden Dreifufs und Lampe zu einem Ganzen ver- bunden, wie die hübsche Lampe der Figur 7 es zeigt. Neben tektonisch aufgebauten Exemplaren finden sich auch freiere Bildungen in Form menschlicher Figuren, Tiergestalten, menschlicher Füfse etc., die in vielen Fällen als glückliche Lösungen gelten können, in anderen aber auch sich als Stilverirrungen erweisen (Taf. 213. 12 und 3).
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Handbuch der Ornamentik Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen
Titel
Handbuch der Ornamentik
Untertitel
Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen
Herausgeber
Franz Sales Meyer
Ort
Leipzig
Datum
1937
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
9.6 x 15.7 cm
Seiten
628
Kategorie
Kunst und Kultur
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