Seite - 424 - in Handbuch der Ornamentik - Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen
Bild der Seite - 424 -
Text der Seite - 424 -
424 Schilde. — Helme.
lieh günstiges Objekt zur Entfaltung ihrer Künste. Die einfache
Zonalteilung des antiken Schildes hat längst freieren Einteilungen und
reichlichem Figuren- und Omamentenschmuck Platz gemacht.
Tafel 226.
1. Römischer Schild mit Buckel aus teilweise versilberter Bronze. Ge-
funden bei Mainz. Museum in Wiesbaden.
2. Etruskischer Schild aus Bronze, gefunden in einem Grabe. Cam-
pana-Sammlung. (L'art pour tous.)
3. Mittelalterlicher Schild aus der Zeit der Kreuzzüge. Nach Viollet-
le-Duc.
4. Renaissance-Schild aus der Zeit Heinrichs II. von Frankreich. In
Metall getrieben.
5. Reich ornamentierter Metallschild, in der Mitte mit einer Rosette
und einem spitzen Zapfen geziert. Renaissance. Turin.
6. Renaissance-Schild mit reichem figuralem Schmuck, in Metall ge-
trieben.
7. Renaissance-Schild, in Silber getrieben, von P. van Vianen um
das Jahr 1600.
Helme. (Tafel 227.)
Der Helm, die Schutzwaffe des Kopfes, ursprünglich wohl aus
Leder, später allgemein aus Metall und in der neueren Zeit wieder
aus Leder mit Metallzuthaten bestehend, hat im Laufe der Jahrhunderte
allerlei Wandlungen in bezug auf die Form durchgemacht, wobei
einerseits rein praktische andererseits auch ästhetische Gründe mit-
gespielt haben.
Die gröfste Formvollendung zeigt wohl der griechische Helm,
der sich dem menschlichen Körper, wie die antike Rüstung über-
haupt, am unmittelbarsten anpafst. Es braucht blofs an die einfache
und doch so schöne Helmbedeckung erinnert zu werden, mit welcher
die Pallas Athene auf antiken Gemmen etc. dargestellt wird. (TaC
70. 7.) Das Gorgonenhaupt und Sphinxgestalten sind beliebte Ver-
zierungsmotive an reicheren Exemplaren; die Verzierung zeigt sich
vornehmlich an der Stirnschutzwand und den beweglichen Backen-
klappen. Tafel 227 stellt in Figur i einen griechischen Helm von
der Grundform der phrygischen Mütze dar. Ähnlich veranlagt wie
die griechischen Helme sind die etruskischen, von denen Figur 2
ein hübsches Beispiel zeigt. Der römische Helm ist einfacher, zeigt
gewöhnlich die Form eines konischen Hutes mit lyraförmigen Ansätzen
(Taf. 227. 3). Wir haben uns diese Helme, wie die vorher genannten,
mit Federbüschen oder Haarschweifen geschmückt zu denken, zu deren
Aufstecken meist Vorrichtungen angebracht sind. Das Gleiche gilt
Handbuch der Ornamentik
Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen
- Titel
- Handbuch der Ornamentik
- Untertitel
- Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen
- Herausgeber
- Franz Sales Meyer
- Ort
- Leipzig
- Datum
- 1937
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.6 x 15.7 cm
- Seiten
- 628
- Kategorie
- Kunst und Kultur