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Handbuch der Ornamentik - Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen
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478 Sofa und Ruhebett. — Der gewöhnliche Tisch. Sofa u n d R u h e b e t t . (Tafel 250 ) Was die Bank unter den Holzmöbeln, das sind Sofa und Ruhe- bett unter den Polstermöbeln. Neben den Formen, die weiter nichts sind als in Länge gezogene Polstersessel, kommen auch solche vor, die mehr den Charakter des Bettes, der Lagerstätte annehmen. Der Begriff dieser Möbel ist also darin zu suchen, dafs sie gleichzeitig dem Sitzen und Liegen dienen sollen; je nachdem der eine oder andere Zweck in den Vordergrund geschoben wird, gelangt die symmetrische Form (Fig. 4—7) oder die unsymmetrische Anordnung mit ausge- sprochenem Kopf-Ende (Fig. i u. 8) zur Anwendung. Dem doppelten Zwecke entsprechend wird die Armlehne häufig als zylindrisches Kissen behandelt (Fig. 7) oder mit Kissen belegt (Fig. 6). Wenn sofa- und ruhebettartige Möbelstücke auch schon im Altertume auftreten, wie unsere römischen Beispiele i und 2 zeigen, so kann von einer allgemeinen Anwendung doch nur in Beziehung auf die letzten drei Jahrhunderte die Rede sein und heute darf das Sofa ja in der einfachsten bürgerlichen Wohnung nicht fehlen. Was unsere Zeit auf diesem Gebiete an Abnormitäten gezeigt hat, dafür möge jenes auf Theatern hin und wieder zu schauende zweisitzige Sofa in Form eines S als Beleg dienen. Die Übergänge zur gepolsterten Bank, wie sie in Wartesälen, in Eisenbahn- und anderen Wagen etc. angebracht wird, seien hier kurz erwähnt und ebenso das kreisrund gebildete Sofa, wie es in Ver- bindung mit blumengeschmückten Aufsätzen u. ähnl. m. die Saalmitte in Galerien einnim'mt. Tafel 250. 1. Römische Lagerstätte (lectus cubicularis) in Sofaform (M^nard et Sauvageot.) 2. Desgleichen. 3. Mittelalterliche mit Kissen und Vorhängen belegte Bank als Ersatz der fehlenden Polstermöbel. (Viollet-le-Duc.) 4—7. Moderne Sofabildungen. (Gewerbehalle u. s. w.) 8. Modernes Ruhebett. b. Tische. D e r g e w ö h n l i c h e T i sch . (Tafel 251.) Nach den Sitzmöbeln ist der Tisch wohl das älteste und be- deutsamste Mobiliarstück. Seine hauptsächlichste Verwendung findet er als Speiset isch, als Arbei ts t isch und als Schau- oder Prunk- tisch zum Aufstellen von Gefäfsen, Geräten etc. Seine Hauptteile sind das Untergestell und die horizontale Tischplatte. Die Form der
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Handbuch der Ornamentik Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen
Titel
Handbuch der Ornamentik
Untertitel
Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen
Herausgeber
Franz Sales Meyer
Ort
Leipzig
Datum
1937
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
9.6 x 15.7 cm
Seiten
628
Kategorie
Kunst und Kultur
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