Seite - 526 - in Handbuch der Ornamentik - Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen
Bild der Seite - 526 -
Text der Seite - 526 -
£)2ü Die Nadel — Der Knopf.
unverzierten, aus Draht gefertigten Sicherheitsnadel und der Brosche,
bei der der Bügel durch eine Scheibe ersetzt ist (Fig. 37).
Eine dritte Art wird gebildet durch die gekuppel ten Nadeln.
Es werden 2 oder 3, seltener auch mehr Nadeln der ersten Art unter
sich durch Ketten oder Zwischenspangen verbunden, um meistens als
Brustschmuck zu dienen. Diese Form, von der Fig. 17 ein Beispiel
giebt, ist in der alten nordischen Kunst, sowie in verschiedenen Volks-
trachten heute noch heimisch.
Tafel 271.
1 —10. Antike Haarnadeln römischen und etruskischen Ursprunges
Campana-Sammlung. (L'art pour tous.)
II —16 . Römische Haarnadeln, gefunden in Pompeji.
17. Angelsächsische dreigekuppelte Brustnadel, gefunden in der
Grafschaft Lincoln; archäologisches Institut für Grofsbritannien
und Irland.
18. Alemannische Nadel aus Bronze. Vereinigte Sammlungen in
Karlsruhe.
19—21. Nadeln aus dem 17. Jahrhundert. (Guichard.)
22-26. Modern-japanische Haarnadeln aus Metall, Bein etc. Ver-
einigte Sammlungen in Karlsruhe.
27. Modern-französische Nadel, Filigranarbeit mit Perlen und
Brillanten von O. Massin in Paris. (Gewerbehalle.)
38—33. Antike Bronzefibeln. Vereinigte Sammlungen in Karlsruhe'
34—35. Etruskische Fibeln in Gold.
36. Etruskische Spiralfibula ans Bronze. Vereinigte Sammlungen
in Karlsruhe.
37 Moderne Brosche von G. Ehni in Stuttgart. (Gewerbehalle.)
i3er Knopi. (Tafel 272.)
Was wir unter den Schmuckgegenständen als Knopf bezeichnen,
entspricht verschiedenen Zwecken. Er tritt als sog. Bommel auf,
d. h. als Anhängsel für Halsketten und ähnliche Dinge, als sog.
Bulle, d. h. als amulettartiger Anhänger mit symbolischer Bedeutung
(in der Antike), als Behang und Verzierung auf Gürteln, Gewand-
säumen, am Pferdegeschirr etc., als Knopf im modernen Sinne zum
Schliefsen der Gewänder u. s. w. u. s. w. Je nach der Verwendung
ist die Form diejenige einer Kugel, Halbkugel oder Scheibe. Als
Bommel nimmt der Knopf die tropfenförmige Gestalt und den
Charakter der freien Endigung an (Fig. 26). Das eine Ende erhält
einen Ring oder eine Öse zum Aufnähen und Befestigen. Eine be-
sondere Art bilden die Doppelknöpfe nach den Figuren I, 14 und 27.
Als Material herrschen zunächst wieder die Metalle vor, emailliert.
Handbuch der Ornamentik
Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen
- Titel
- Handbuch der Ornamentik
- Untertitel
- Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen
- Herausgeber
- Franz Sales Meyer
- Ort
- Leipzig
- Datum
- 1937
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.6 x 15.7 cm
- Seiten
- 628
- Kategorie
- Kunst und Kultur