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Der Ring. — Die Kette. 631
18. Emaillierter Renaissancering mit der Darstellung des Sünden-
falles.
19. Renaissancering mit verschlungenen Händen.
20. Ring von einem 1572 datierten Bild im Museum zu Köln.
(Luthmer.)
21. Renaissancering im Museum zu Sigmaringen. (Luthmer.)
22—23. Renaissanceringe von Bildern in Gotha und Darmstadt.
(Luthmer.)
24. Renaissancering von einem Bilde im Germanischen Museum.
(Luthmer.)
25 u. 27. Renaissanceringe im Privatbesitz in Mainz. (Luthmer.)
26. Renaissancering aus Hildesheim, nielliert. (Luthmer.)
28,29,31 u. 32. Renaissanceringe. (Hefner-Alteneck.)
30 u. 33. Ringe nach Hans Mielich. Mitte des 16. Jahrhunderts.
Die Ket te . (Tafel 274.)
Ein interessantes Kapitel aus dem Bereiche des Schmuckes sind
die Ketten. Der Kunst wird hier die Aufgabe gestellt, das starre
Material des Metalls so zu behandeln, dafs geschmeidige, leicht beweg-
liche Bildungen entstehen, die doch nach einer Richtung hin absolute
Festigkeit aufweisen. Es geschieht das durch die Gliederung. Ringe,
durchlochte Scheiben, gehenkelte Kugeln u. s. w. werden in geeigneter
Art zu einem Ganzen verbunden. Während bei der gewöhnlichen
Gebrauchskette nur die Festigkeit und Beweglichkeit in Betracht
kommen, tritt bei den Ketten des Schmuckes ein weiteres Moment
hinzu, die künstlerische Wirkung. Diese letztere wird weniger da-
durch zu erreichen gesucht, dafs dem Einzelglied die Hauptauf-
merksamkeit zugewendet wird, sondern durch eine gute rhythmische
Reihung der verschiedenartigen Glieder, durch wirksamen Wechsel
der Form, der Masse und der Behandlungsart. (Vergleiche hierüber
Semper II, Seite 497.) Die im Schmuck auftretenden Ketten sind,
wenigstens soweit sie von künstlerischer Bedeutung, fast durchweg
Bandketten, wobei entweder Vorder- oder Rückseite oder auch nur
die erstere allein volle Durchbildung erfahren. Sämtliche Beispiele
der Tafel mit Ausnahme der Fig. 5, 8, 11 und 16 zählen hierher.
Die Anordnung kann so erfolgen, dafs die Kette (horizontal gehalten)
nach oben und unten, nach rechts und links neutral, d. h. gleichartig
beschaffen ist nach den Figuren I, 4, 15, 17 und 18; sie kann ein
Oben und Unten zeigen wie die Ketten 9 und 14; sie kann ferner
eine seitliche Richtung haben, wobei sie sich dann vornehmlich nur
zum Aufhängen von Gegenständen eignet, wie die Beispiele 3, lO
und 12 u. s. w. Hin und wieder werden Ketten gebildet, die sich
nach dem Ende hin verjüngen, was durch nach und nach erfolgendes
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Handbuch der Ornamentik
Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen
- Titel
- Handbuch der Ornamentik
- Untertitel
- Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen
- Herausgeber
- Franz Sales Meyer
- Ort
- Leipzig
- Datum
- 1937
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.6 x 15.7 cm
- Seiten
- 628
- Kategorie
- Kunst und Kultur