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Das Wiener Handwerksordnungsbuch - (1364–1555)
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III. Das Wiener Handwerksordnungsbuch: Verwaltungsge- schichtlicher Kontext und Handschriftenbeschreibung III.1. Verwaltungsschriftwesen des Wiener Rats III.1.1. Das Stadtbuch als Forschungsproblem und die allgemeine Entwicklung des städtischen Ratsschriftwesens Das Wiener Handwerksordnungsbuch gehört zur Quellengattung der Stadtbücher. Der Begriff „Stadtbuch“ ist zeitgenössisch, auch das HWOB wird in den darin enthal- tenen Texten in der Regel als statpuch bezeichnet193. Geht man nach der klassischen De- finition Konrad Beyerles, so umfasst der Stadtbuchbegriff ein breites Feld: „Stadtbücher sind in Buchform geordnete schriftliche Aufzeichnungen städtischer Behörden seit dem Mittelalter. Sie stehen im Gegensatz zur losen Aktenführung der Neuzeit wie zu der Ein- zelurkunde194.“ Diese von Beyerle angesprochenen Aufzeichnungen sind jedenfalls enorm vielfältiger Natur: Mittelalterliche Stadtbücher können Ratssatzungen und -urteile, lan- desfürstliche Privilegien, Gerichtssachen, Finanzen und vor dem Rat geschlossene Rechts- geschäfte der Bürger (Testamente, Verpfändungen, Käufe und Verkäufe) enthalten195. Die Buchführung erfolgte entweder chronologisch fortschreitend oder nach einzelnen the- matischen Gruppen gegliedert196. Stadtbücher konnten einerseits als Mischbücher mit verschiedenen Betreffen oder als Spezialbücher für einzelne Bereiche der Stadtverwaltung geführt werden; die letztgenannte Entwicklung zeugt von einer immer differenzierter wer- denden Verwaltung im Laufe des Spätmittelalters197. 193 Schon im Vermerk zur Anlage der Handschrift wird der Bezug des HWOB (hier als das puch be- zeichnet) zu anderen älteren Stadtbüchern (eltern statpùchern) hergestellt, unter deren Heranziehung es entstan- den sei, vgl. Nr. 1; unten S. 53. Auch andere buchförmig geordnete Aufzeichnungen der städtischen Behörden werden in den meisten Fällen zeitgenössisch als statpuch bezeichnet, unter anderem das Eisenbuch. Letzteres erscheint im Jahr 1494 erstmals unter der heute gängigen Bezeichnung (als solh recht mit ausgedrukhten worten in unserm eysnen statb ch begriffen wère), davor scheint es vereinzelt als grosses statpuch vom Rest der in Wien ge- führten Stadtbücher hervorgehoben worden zu sein, vgl. dazu Opll, Eisenbuch 7 Anm. 2; ders., Quellentypus 153. Auch im HWOB wird das Eisenbuch einmal in einer aus der Mitte des 15. Jhs. stammenden Ordnung als grosses statpuch angeführt, siehe Nr. 194 Art. 2. 194 Beyerle, Stadtbücher 146. 195 Geuenich, Stadtbücher 21–25; Weigl, Schriftlichkeit 258; Johanek, Art. Stadtbücher 1451; Kor- neuburger Stadtbuch, ed. Holzner-Tobisch 18. 196 Im HWOB treten beide Formen auf, siehe dazu unten S. 67. 197 Korneuburger Stadtbuch, ed. Holzner-Tobisch 18.
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Das Wiener Handwerksordnungsbuch (1364–1555)
Titel
Das Wiener Handwerksordnungsbuch
Untertitel
(1364–1555)
Autor
Markus Gneiß
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2017
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20418-3
Abmessungen
17.3 x 24.5 cm
Seiten
674
Schlagwörter
Late Medieval Vienna, Craft ordinances, Craftsmen, Late Medieval Urban Administration, Commented Edition, Wien im Spätmittelalter, Handwerksordnungen, Handwerker, Spätmittelalterliche Stadtverwaltung, Kommentierte Edition
Kategorien
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