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Das Wiener Handwerksordnungsbuch - (1364–1555)
Seite - 59 -
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Seite - 59 - in Das Wiener Handwerksordnungsbuch - (1364–1555)

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III.3. Aufbau und äußere Merkmale der Handschrift 59 Innenseite des mittelalterlichen vorderen Einbanddeckels als Spiegelblatt eingeklebtes Pergamentblatt (jetzt fol. IIIv) befindet. Gewebeblatt bei der Neubindung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts hinzugefügt. Der mittelalterliche Kern der Handschrift: fol. A1–A8 (neuzeitliche Foliierung, ansonsten Zählung aus der Zeit um 1500, fol. 1–8): Pergamentblätter, die diverse Amts- und Bürgereide enthalten. Zum mittelalterli- chen Kern zählt auch der auf fol. IIIv aufgeklebte Einbandspiegel. fol. 1–232: Papierhandschrift, die hauptsächlich Handwerksordnungen enthält, zwi- schendurch aber auch Eide und Ordnungen zur Sicherung und Verteidigung der Stadt. Hier fehlen fol. 4–8, fol. 209 und fol. 229 und 230. fol. 233: nachgebundenes Pergamentblatt, das auf seiner Rückseite die Fronleich- namsprozessionsordnung von 1463 enthält. fol. 234, fol. 235: nachgebundene Vorsatzblätter aus Papier, bei der Restaurierung ergänzt. Der Einband ist eindeutig bei der Restaurierung in der zweiten Hälfte des 19. Jahr- hunderts neu hergestellt worden. Sein Inneres besteht aus Pappe, darüber wurde braunes Schweinsleder gezogen. Am Buchrücken sind aufgesetzte Bünde zu sehen, die ansonsten für den bei der Restaurierung neugebundenen Kodex keine Funktion übernehmen. Wei- ters wurde der Buchrücken durch Fileten-Stempel verziert. In Goldlettern findet sich hier auch die Aufschrift: „Eide und Handwerksordnungen der Stadt Wien“. Die Verzierung von Vorder- und Hinterdeckel ist eher zurückhaltend. Der bereits besprochene, ehemals auf der Rückseite des vorderen Einbanddeckels ein- geklebte Einbandspiegel334 sowie acht Pergamentblätter, auf denen diverse Eide einge- tragen wurden, sind der Papierhandschrift vor-, das letzte Pergamentblatt (fol. 233) ihr nachgebunden. Die Maße des Papier-Buchblocks sind – wohl infolge eines Beschnitts im Rahmen der Restaurierung – regelmäßig 385 x 285 mm, die Zuschnitte der Pergament- blätter variieren stark und sind teilweise auch im Zuge der Restaurierung ergänzt worden. Der Papier-Buchblock scheint – mit geringen Einschränkungen – bereits bei der Anlage in der heutigen Blattfolge bestanden zu haben335. Das Wasserzeichen ist im gesamten Ko- dex einheitlich das häufige Motiv der Glocke mit drei Kronbügeln und Klöppel, mit 75 mm Länge und der größten Breite von 35 mm336. Die Pergamentblätter und der Papierbuchblock müssen schon im 15. Jahrhundert zusammengebunden gewesen sein, vielleicht sogar bereits bei oder knapp nach der An- lage der Handschrift. Aus den Einträgen auf dem ehemaligen Spiegelblatt (fol. IIIv) er- 334 Feil, Beiträge 272, beschreibt die Handschrift noch in ihrem ursprünglichen Zustand, indem er dem heutigen fol. IIIv zuschreibt, sich auf der „innere[n] Seite des Deckels“ zu befinden. 335 Siehe dazu unten S. 61f. Bei der Restaurierung erfolgte jedenfalls eine komplette Neubindung der Handschrift. Durch diese sehr enge Bindung könnte die mittelalterliche Lagenfolge wohl nur durch eine er- neute Zerlegung des Kodex bestimmt werden. Spuren der mittelalterlichen Lagenzählung haben sich jedoch noch in zwei Fällen erhalten. Auf fol. 81r findet sich am linken unteren Rand des Blattes der Vermerk: VIIIus sext(ern)us, auf fol. 93r rechts unten: nonus sexternus. Die Blätter sind in diesen beiden Lagen – dem Sexternio entsprechend – bis 12 durchgezählt. Die Lagenbestimmung der Bindung des 19. Jhs. wird an dieser Stelle un- terlassen. 336 Typ Briquet 3974; vgl. dazu Uhlirz, Urkunden 1 LXVI, der das Wasserzeichen allerdings fälschlich als „regelmäßig gezeichnetes Fell“ erkennt. Zur Zeitstellung der Wasserzeichen Glocke Typ 1/Briquet 3974 in den Klosterneuburger Handschriften, meist gegen Ende des 14. Jh. bzw. bald nach 1400, siehe die Wasserzei- chendatenbank der Abteilung Schrift- und Buchwesen des Instituts für Mittelalterforschung der ÖAW unter http://www.ksbm.oeaw.ac.at/wz/wzma.php (28. November 2016).
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Das Wiener Handwerksordnungsbuch (1364–1555)
Titel
Das Wiener Handwerksordnungsbuch
Untertitel
(1364–1555)
Autor
Markus Gneiß
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2017
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20418-3
Abmessungen
17.3 x 24.5 cm
Seiten
674
Schlagwörter
Late Medieval Vienna, Craft ordinances, Craftsmen, Late Medieval Urban Administration, Commented Edition, Wien im Spätmittelalter, Handwerksordnungen, Handwerker, Spätmittelalterliche Stadtverwaltung, Kommentierte Edition
Kategorien
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