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Das Wiener Handwerksordnungsbuch - (1364–1555)
Seite - 61 -
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Seite - 61 - in Das Wiener Handwerksordnungsbuch - (1364–1555)

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III.3. Aufbau und äußere Merkmale der Handschrift 61 mit großer Wahrscheinlichkeit von der Hand Hirssauers herrühren, während auf fol. A1v wahrscheinlich lediglich der oberste Eid Hirssauer zuzuschreiben ist. Der flickwerkartige Charakter verliert sich ab fol. A3r etwas, es tauchen zwar mehrere Hände auf, jedoch sch- reiben einzelne davon durchgehend mehrere Texte und teilweise auch über mehrere Blät- ter hinweg. Auf den den Papierlagen vorgebundenen Pergamentblättern ist also eindeutig laufend eingetragen worden, der jüngste datierte Text findet sich auf dem letzten Blatt A8r und stellt einen Treueid der Stadt Wien vom 10. März 1494 dar341. Ob die Pergament- blätter anfangs lose Doppelblätter waren und erst im Laufe des 15. Jahrhunderts mit der Papierhandschrift zusammengebunden wurden, lässt sich aufgrund der Restaurierungs- eingriffe und der damit verbundenen Neubindung nicht mehr sagen. Jedenfalls verweist bereits eine wohl aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts stammende Anmerkung auf fol. A1r auf die Papierhandschrift, und zwar auf die Ordnung der Mautner auf fol. 140342. Es ist demnach sehr wahrscheinlich, dass die vorgebundenen Pergamentblätter schon sehr früh mit dem Hauptteil des Kodex vereint worden sind, wenn sie nicht schon ziemlich von Anfang an Teil der Anlage gewesen sind. Das der Papierhandschrift nachgebundene Pergamentblatt (fol. 233), auf dessen Rückseite eine Fronleichnamsprozessionsordnung zu finden ist, bereitet hingegen weniger Kopfzerbrechen. Eine ähnliche Bindetechnik ist beispielsweise beim im Jahre 1435 entstandenen sogenannten Stadtrechtsbuch zu finden, das ebenso im WStLA aufbewahrt wird343. Die Handschrift dürfte im gleichen Zeitraum wie das HWOB restauriert worden sein, die Eingriffe sind jedoch aufgrund ihres besseren ursprünglichen Erhaltungszustandes weniger dramatisch. Zwar wurde auch das Stadt- rechtsbuch mit einem neuen Einband und auf der Vorder- und Rückseite mit jeweils zwei Vorsatzblättern aus modernem Papier versehen, die beiden Pergamentvorsatzblätter, die den Papierbuchblock umschließen, gehören jedoch mit Sicherheit zum mittelalterlichen Bestand des Kodex. Der Kodex ist foliiert, jedoch nicht durchgehend von einer Hand. Die älteste Blatt- angabe wurde von fol. 1 bis fol. 127 deutlich von einer einzigen Hand angelegt, wobei diese fol. [104] fälschlich als Blatt 105 zählte und das Folgeblatt identisch (fol. 105[’]) bezeichnete. Dieser Fehler wurde beim eigentlichen Blatt 104 von einer späteren Hand korrigiert. Die Zählung wurde am oberen Rand der Seite mittig angebracht, zeigt (bei 4, 5 oder 7) noch die älteren gotischen Formen der arabischen Ziffern und dürfte wohl entweder bei der Anlage des Kodex im Jahre 1430 oder relativ bald danach entstanden sein. Ab fol. 128 rückt die Blattzählung auf den rechten oberen Rand der Seite, ab fol. 146 wieder in die Mitte. Wahrscheinlich war auch hier dieselbe Hand für die Zählung verantwortlich wie für die Gruppe von fol. 1 bis fol. 127, es wurden abermals die älteren arabischen Ziffern verwendet. Mit wenigen Ausnahmen (fol. 157, 158) bleibt die Zäh- lung nun in der rechten oberen Ecke der Seite positioniert. Zwischen fol. 163 und fol. 175 wurde die Foliierung wiederholt korrigiert. Auf dem heutigen fol. 163 stand zuvor fol. 131, fol. 165 wurde ursprünglich mit fol. 214 und – sogar in rubrizierter Form – als fol. 114 gezählt. Ab fol. 168 bis inklusive fol. 175 erfolgte eine Ausbesserung der Zählung um jeweils sechs Blätter – fol. 162 wurde zum heutigen fol. 168, fol. 163 zu fol. 169 usw.; 341 Siehe Nr. 47. 342 HWOB fol. A1r, siehe Nr. 5: Nota die artikel, wie die herren auf dem haws handeln und swèren sulln, stent hinnach geschriben fo. 140. Die Benutzung des Wortes hinnach macht deutlich, dass auf eine Stelle weiter hinten im Kodex verwiesen wird und demnach das Pergamentblatt und die Papierhandschrift wohl bereits eine Einheit waren. 343 WStLA, Sammlungen, Handschriften, A4.
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Das Wiener Handwerksordnungsbuch (1364–1555)
Titel
Das Wiener Handwerksordnungsbuch
Untertitel
(1364–1555)
Autor
Markus Gneiß
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2017
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20418-3
Abmessungen
17.3 x 24.5 cm
Seiten
674
Schlagwörter
Late Medieval Vienna, Craft ordinances, Craftsmen, Late Medieval Urban Administration, Commented Edition, Wien im Spätmittelalter, Handwerksordnungen, Handwerker, Spätmittelalterliche Stadtverwaltung, Kommentierte Edition
Kategorien
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