Seite - 212 - in Das Wiener Handwerksordnungsbuch - (1364–1555)
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212 VI.2.Edition
[5.] Es sol auch kain webèr kain robes tùch nicht ausgeben, es sey ee geschawt und
gepleyt.
[6.] Essullenauchdiebeschawmaisterallequatemberverkertwerdenundnewgesatzt
werden.
[7.] Auch sol man von ainem roben tùch ze pleyenb ainen helbing geben; denselben
helbing solderhingeber geben,undvonainemberaitten tùchainenphennig.
[8.] Sy sullen auch under [3v] in weder maister noch knechten kainen newn aufsatz
machennoch setzen, an innersundaussers rateswillenundwissen.
[9.] Wer der vorgeschriben stukch ains oder menigers ubervert, den wil der rat swèr-
lichumbpessern.
61.
DerRat [der StadtWien] erteilt denTuchbereiternundWebern eineOrdnung.
1412Februar29.
HWOBfol.3v–4r.
Teildruck:Feil,Beiträge274f. –Literatur:Feil,Beiträge261;Uhlirz,Gewerbe627,670.
Vonder tùchberaitterundderwebèrwegenainordnunga
AnnoDominimillesimoquadringentesimoduodecimodesnagstenmontagsnachRemi-
niscere in der Vasten ist ain ordnung aufgesatzt von der tùchpraitter und weber wegen
durch gemains nùtz und frumen willen, und ist von dem rat bestètt, als hernach geschri-
ben stet:
[1.] Von erst es sullen all tuchpraitter hinfùr Wiennèr tùch machen in aller der leng
und prait und gantzer zal der vèden, sy sein drischefte oder vierschefte tùch, als sy mit
altem rechtem herkomen sind und als das eysen auftzaiget, daz dartzù gemacht ist, wer
das ubervert, dem sol der hannsgraf die tùch zesneiden, als es von alter herkòmen ist;
undsullenauchvonlautterwollgemachtundgewarichtb unddenngeschautundgepleyt
werden.
[2.] Item welher tuchpraitter har, luechtc, flochken oder scherwoll oder ander ding
darynnwurchet, demsolmandie tùchnemenundverprennenanalle gnad.
[3.] Item sy mùgen auch tùch machen von hòr, die die rechten leng und prait ha-
bent alsdie gùten tùch,dochalso,das symit ainemsunderleichend aufgetzaigtemzaihen
robgepleytwerden,derwartendasmènikleichenerkennenmùg,das es solhe ringe tùcher
sein.
[4.] Es sullen alle tùch, die villeicht untzher in dem obgeschriben aufsatz nicht
gewaricht wèrn, ungevèrlichen alle zwischen hinn und Mittervasten schierist kùnftig
[13. März 1412] vertan werden, und wo man sy hinfur begreifet, so sullen sy vervallen
sein, als vorgeschriben stet.
[4r] [5.] Auchmùgenall tùchpraittèr,dieyetzundhiegesessensindodernochinkùnf-
tigenzeitenherkòment, ràmundkùmpfaufslahenundmachen inder statundvorsteten,
woindas fùglichist,mitdesvorgenantenratswissenundwillen.Welhertuchpraittèraber
b -nkorr.
61 aÜberschrift rubriziert.AmlinkenRanddaneben:Vonder tuchberaitterundderweberwegenainordnung.
b Danach gestrichen: werden. c AufRasur. d -u- korr. aus -n-.
Das Wiener Handwerksordnungsbuch
(1364–1555)
- Titel
- Das Wiener Handwerksordnungsbuch
- Untertitel
- (1364–1555)
- Autor
- Markus Gneiß
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2017
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-20418-3
- Abmessungen
- 17.3 x 24.5 cm
- Seiten
- 674
- Schlagwörter
- Late Medieval Vienna, Craft ordinances, Craftsmen, Late Medieval Urban Administration, Commented Edition, Wien im Spätmittelalter, Handwerksordnungen, Handwerker, Spätmittelalterliche Stadtverwaltung, Kommentierte Edition
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen