Seite - 216 - in Das Wiener Handwerksordnungsbuch - (1364–1555)
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216 VI.2.Edition
dem rat mit erbern lewten, und daz auch er ain eeliche hausfrawn hab und purgerrecht
gewinnmit ainemhalbenphuntphennig.
[2.] Undsoldie arbaitniemant treibendennder es selberwurhenkanmitderhannt.
[3.] Und sol auch der knechtt lon in dem rechten satz beleiben und von ir kainem
nicht gehòchtwerden.
[4.] Sy sullenauchunder inerwellenvìrmaister,die erberundgetrewsein,die inder
rat bestètten sol, und die sullen ir arbait beschawen, das die gùt und gerecht sey und die
rechten mass hab an prait und an leng und der stat, lannd und lewten nutzpèr sey, und
das die nicht verbarffen oder nidergelegt werd, sunder das sy damit aufnemen an lob, an
erenundangùt.
[5.] Und wo die vier maister auf dem hantwerich arbait funden, die nicht gùt und
gerecht wèr, das sullen sy nemen und dem burgermaister geantwùrten und das sol der
stat vervallen sein und dem richtèr sein wanndel davon gevallen, dartzù wil der rat den-
oderdieselbenswearleichpessern.Sprèchaberainerb aufdemhantwerch,manhiet imun-
rechtlichbeschaut,undwoltdasweisen,das solman imstattuonvordenandernmaistern
allen.
[6.] Es sol auch kainer kain parchant in den slag legen, es sey denn der stat marich
daran geslagen. Wer das ubervert, dem sullen die vier das parchant nemen und dem bur-
germaister geantwùrtenunddas ist der stat vervallen.
[7.] Es sol auch kain maister ainem chnappen auf sein arbait nicht mer leihen an ee-
haft nòt denn zwenunddreissig Wiennèr phennig, derwarten das furbas ain maister dem
andern seinknechtmit grossem lehen icht enphròmpde, als das vormalenmeniger stùnd
geschehen ist. Und wer das uberfert, als offt er das tùt, so sol [10r] er in der stat puchsen
vervallen sein ainphuntphennig analle gnad.
66.
a)DerRat [derStadtWien]erteiltdenBarchentwebernaufderenBitte einenZusatzzuderen
Ordnung.
[um/vor1430]1.
HWOBfol.10r.
Literatur:Feil,Beiträge275;Uhlirz,Gewerbe674;Zatschek,Handwerksordnungen28.
Ainzùsatz vonder stùlwegena
Auch habent die herren des rats den maistern gemainklichen nach irn begeren geùrlaubt
undaufgesetzt,dasyedermaisteraufparchantzewùrchennichtmerstùldenndreyhaben
sull, abermynnermagyederwolhaben, ausgenomenze leynennwerchmagyedermaister
stùlhaben,wievil erwilundbedorf,dochalsodasder rat altzeit vollengewalthaben sol,
dieobgenan(ten) artikel zemynnernundzemeren,wie indas gevellet.
b k- gestrichen.
66 aÜberschrift rubriziert.
66 1 NachZ
,Handwerksordnungen28.
Das Wiener Handwerksordnungsbuch
(1364–1555)
- Titel
- Das Wiener Handwerksordnungsbuch
- Untertitel
- (1364–1555)
- Autor
- Markus Gneiß
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2017
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-20418-3
- Abmessungen
- 17.3 x 24.5 cm
- Seiten
- 674
- Schlagwörter
- Late Medieval Vienna, Craft ordinances, Craftsmen, Late Medieval Urban Administration, Commented Edition, Wien im Spätmittelalter, Handwerksordnungen, Handwerker, Spätmittelalterliche Stadtverwaltung, Kommentierte Edition
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen