Seite - 218 - in Das Wiener Handwerksordnungsbuch - (1364–1555)
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218 VI.2.Edition
68.
DerRatderStadtWien erteilt denBarchentwebernaufderenBitte eineOrdnung.
[1418] Jänner221.
HWOBfol.10v.
Parallelüberlieferung:T2 fol.255r (1418 Jänner22).
Literatur: Uhlirz, Gewerbe 675; Mayer, Handel 56; Kallbrunner, Barchentweberei 81; Zat-
schek,Handwerksordnungen28.
Aberderparhander rechta
Anno Domini millesimo quadringentesimo decimo septimo an sand Vincentzentag ko-
men auch fùr den rat der stat ze Wienn die parchanter und prachten fùr, wie man von
fròmbden lannden und steten parchant herprècht, die man hie legt in den slag, als die
Wiennèrparchant ligent, auchveribtmanderselben fromdenparchantmenigershieund
dieselben legten denn die verber nach der varib auch in den hieigen slag und dieselben
parchantwùrdendennfurbas fùrhieigeparchantverkaufftunddiewèrnettleichnicht so
gùtundgerechtundettlichenichtals lang,alsdieparchanthie,daswèr lanndundleawten
und auch der stat nicht nùtzlich und precht auch irm hantwerch ain ergernùss. Darauf
hatder ratder vorgenanten stat gesatzt:
[1.] das nyemant solher parhant, von wann des lannds oder der stat sy herkomen, in
der hieing parhantslag mach oder leg, sunder sy in dem slag, darinn sy herkomen, be-
leiben und ligen lassen, damit ein yegleichs von dem andern mit dem slag erkant und
nìemantdamitbetrogenwerd.
[2.] Was man auch solher fromder parhant hie veriben lass, das dann die verbèr die-
selben parchant mit der ellen messen und nach der varib legen in irn slag, darinn sy im
zùpracht sein, und denn mit roter varib die leng desselben parhants mit zal der ellen
darauf setz, damit ein yeder wisse die leng des parhants, das es darnach verkauft und
niemandbetrogenwerd.
[3.] Auch was weisser und ubergewuntnèr parchant hie gemacht werden, so sullen
die, dieb dieselbenparhantmachen, irmarichdarauf setzen.
[4.] Was aber man solher undc frombder parchant, weisse oder geverbte, vindet in
Wiennèr slag und nicht in sein selbs slag, darinn sy hergefùrt werdent, wo man die an-
kumbt,die sullengenomenundder stat zenùtz angelegtwerden.
68 aÜberschrift rubriziert. Am linken Rand daneben: Aber der parhanter r(echt). b T2 folgt irrig am Rand der
Zeile nachgetragen: dieungemerkchterparhant. c T2 überderZeile von gleicherHandnachgetragen.
68 1 IrrigeDatierung imHWOBmit1417, sieheU
,Gewerbe596.
Das Wiener Handwerksordnungsbuch
(1364–1555)
- Titel
- Das Wiener Handwerksordnungsbuch
- Untertitel
- (1364–1555)
- Autor
- Markus Gneiß
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2017
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-20418-3
- Abmessungen
- 17.3 x 24.5 cm
- Seiten
- 674
- Schlagwörter
- Late Medieval Vienna, Craft ordinances, Craftsmen, Late Medieval Urban Administration, Commented Edition, Wien im Spätmittelalter, Handwerksordnungen, Handwerker, Spätmittelalterliche Stadtverwaltung, Kommentierte Edition
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen