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226 VI.2.Edition
Unddarumbsohabenwìrmitgemainemveraintemratdurchdermaisterder sneider
petwillenaufgesatzt:
[1.] das furbas kain sneider als sneiderwerch arbaitten und wurchen sulle in der stat
oder indenvorstetenzeWiennwederunder judennochkristen, er seydennpurger.Wel-
herdaruberhaimleichoderoffenlich sneidwerchworchtundwernichtpurgerunddaran
begriffenwùrd,den solman swerlichdarumbpessernc.
[2.] Auch haben wìr aufgesatzt, das furbas alle die sneidèr, die sich ab dem lannd her
indie stat ziehenwellenundhie sneidwercharbaittenwellent,dieweibundkindhabent,
die sullen auch denn von den steten, merkchten oder dorffern, von danne sy herkoment,
brief bringen, das sy erleich, trewleich und frumklich sich enthalten haben, und sullen
dennzudenvìrmaistern,dieder ratdartzùgesatzthat,komen,die sullensydennfùruns
inden ratpringen,das sydennder fùrstenundder statnùtzunder swern sullenundder
stat rechtda enphahen.
[3.] Und welher sneider sich daruber haimleich in herren- oder andre hewser set-
zen wellen, sy wèrn herkomen oder der hieigen sneider knecht, die wolten wir swerlich
pessern;undhieten sydes geltsnicht, sowellenwir sy andemleibdarumbpessernd.
Auch wellen wìr die obgenan(ten) aufsètz meren und hòhen oder nidern, wenn des
durft geschiecht.
78.
DerRatderStadtWien erteilt denSchneidermeisternund -gesellenaufderenBitte eineOrd-
nung.
1419März9.
HWOBfol.15v–16v.
Parallelüberlieferung:T2 fol.284v.
Literatur: Uhlirz, Gewerbe 714; Hollnsteiner, Lehrlings- und Gesellenwesen 75; Zatschek,
Handwerk 183, 186; Reininghaus, Gesellengilden 168–171; Opll, Zeitverständnis 38, 43
Anm.32, 44 Anm.35 (irrig zu 1419 März 19); Opll, Heiligenfest 143 (irrig zu 1419
März 19); Opll, Leben 1 14; Opll, Leben 2 436; Reith, Lohn 168, 335; Reith, Arbeitszeit
55.
Vonder sneydèrmaisterundgesellenwegena
[16r] Anno Domini millesimo quadringentesimo decimo nono des phintztags vor dem
suntag als man singet Reminiscere komen fur den rat der stat ze Wienn gemainklich die
maister die sneider und brachten fùr, wie sy geprechen und beswerung hieten von irr
knechtwegen,damitdas sy andemmontagundauchettwennannder teg inderwochen
veirtenan irermaisterwillen.Auchgiengenettwennderknechtdreyodervierhintzdem
weinunddieselben sentieten irpotschafft inallwerichstet, darinne syknechtwèsten,das
die mitsambt in veirten, und achtent nicht, was ain maister ze arbaitten hiet, vil oder
wenig,damit sy frum(en) lewt sawmenmùsten,undwear auch irmerklicher schaden,und
paten den vorgenan(ten) rat, das sy in ain ordnung satzten, damit solh sawmung und
c LinksnebenderZeile vongleicherHandwie inAnm.b: Mulcta ingenere. d LinksnebenderZeile vongleicher
Handwie inAnm.b: Mulcta aburgimagistropro senatu imponenda.
78 aÜberschrift rubriziert. Inder linkenunterenEcke, amRandbeschnitten: [Von]der sneidermaisterundgesel-
lenwegen.
Das Wiener Handwerksordnungsbuch
(1364–1555)
- Titel
- Das Wiener Handwerksordnungsbuch
- Untertitel
- (1364–1555)
- Autor
- Markus Gneiß
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2017
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-20418-3
- Abmessungen
- 17.3 x 24.5 cm
- Seiten
- 674
- Schlagwörter
- Late Medieval Vienna, Craft ordinances, Craftsmen, Late Medieval Urban Administration, Commented Edition, Wien im Spätmittelalter, Handwerksordnungen, Handwerker, Spätmittelalterliche Stadtverwaltung, Kommentierte Edition
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen