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228 VI.2.Edition
79.
AbgrenzungderArbeitsbereiche vonSchneidernundKäufeln.
[1402Mai20]1.
HWOBfol.16v–17r.
Parallelüberlieferung:T1 fol.132r–v (1402Mai20).
Druck: FRA III/10/2 Nr.778 (T1). – Teildruck: Feil, Beiträge 275 (HWOB). – Literatur:
Uhlirz,Gewerbe620,640,715;Zatschek,Handwerk245.
Vonder sneidearundderkewffelwegena
Hie sind ze merkchen die stukch und artikel, die die sneider und die kèwffel gegenein-
ander halden sullen, und ist aufgesatzt worden den nagsten sambstags nach dem heiligen
Phingsttag annoDomini etc. quadringentesimob secundo:
[1.] Vonerstdaskainkeuffel kainen sneiderknechthaldennoch setzen sol, nùr ainen
jungerdesselbenhantwerchs,mitdemundmit seinemweibundkinderundseinerdiern
mager sein arbait treibenangevèr.
[2.] Item es sullen auch dieselben kewffel nicht anders machen noch vail haben, das
der sneider hantwerich berùr, wenn new kytel und news wolleins gewant, das aus tùhen
gesniten sey, der man ein ellen geit umb vierundzwaintzig phennig oder dahinder und
nicht hinuber, und sullen auch dasselb tuch zerecht netzen, das die lewt nicht schadhaft
damit werden; aber alts gewant, das der sneider hantwerich nicht berùrt, das mugen sy
machenundvail haben, als vonalterherkomen ist.
[3.] Itemsysullenauchkainnewswamweysnichtvailhabendennsolhewambeis, als
vonalterherkomen ist.
[4.] Auch sullen sy zwen under [17r] in erwellen, die in der rat bestetten sol, die ir
arbait altzeit beschawn, ob die nach den obgenanten punten und sètzen gehalden wernc;
undwosydennerkennent,dasdieselbensetznichtgehaldenwerden,das sullensyanden
ratbringenanaufschubundvertziehend.
80.
HerzogAlbrecht [V.] erteilt denSchneidermeisternund -gesellen eineOrdnung.
1422Dezember6,Wien.
HWOBfol.17r–v.
Parallelüberlieferung:EB fol.95r–v.
Druck: Hormayr, Wien 5 UB Nr. CLIV (EB). – Regest: Opll, Eisenbuch 51f. (EB). – Li-
teratur: Feil, Beiträge 258; Stahl, Handwerk 306, 317, 416; Uhlirz, Gewerbe 619, 633f.,
714;Hollnsteiner,Lehrlings-undGesellenwesen56f.,110;Zatschek,Handwerk181;Hülber,
Arbeitsnachweise 10,12.
79 aÜberschrift rubriziert. Am linken Rand daneben: Von der sneider und der kewffel wegen. b -in- und
-nte-unterpungiert, -a-über -in- geschrieben. c LinksnebenderZeile vonandererHand: Beschawer sol ain rate
bestetten. d AmrechtenRanddaneben, rubriziert:Aberderkeùffl rechtquere fo. 124. SieheuntenNr.247.
79 1 Im HWOB wurde das ursprünglich richtige Datum durch Unterpungierung auf 26. Mai [14]42
geändert, sieheAnm.b; ausderParallelüberlieferung inT1 ergibt sichdas eigentlicheDatum.
Das Wiener Handwerksordnungsbuch
(1364–1555)
- Titel
- Das Wiener Handwerksordnungsbuch
- Untertitel
- (1364–1555)
- Autor
- Markus Gneiß
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2017
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-20418-3
- Abmessungen
- 17.3 x 24.5 cm
- Seiten
- 674
- Schlagwörter
- Late Medieval Vienna, Craft ordinances, Craftsmen, Late Medieval Urban Administration, Commented Edition, Wien im Spätmittelalter, Handwerksordnungen, Handwerker, Spätmittelalterliche Stadtverwaltung, Kommentierte Edition
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen