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Das Wiener Handwerksordnungsbuch - (1364–1555)
Seite - 235 -
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Nr.83–84 235 [7.] Item es sol ain maister ainem andern maister sein gedinget knecht nicht vorhal- den, nùr er hab sich denn vor mit im verraitt, und sol auch kain maister nindert alswo knecht setzendenn inderherwerg,diebestètt ist vonmaisternundgesellen. [8.] Itemwelhemschùchgesellenoderknecht inderselbenherwergvonain(em)mais- ter oder seinem poten des ersten zùgesprochen wirdet, dem sol derselb knecht arbaitten acht tag und in denselben acht tagen sullen der maister und der knecht aneinander ver- sùchen. Istdenn,das sypaid fuglichaneinander sind, so soldermaisterdenselbenknecht dingenauf solh frist, als vorgeschriben stet. Auch hat im der rat vollen und gantzen gewalt vorbehalten, die egenan(ten) stukch und artikel zu verkern, zu minnern und zu meren, wie offt in das gevellet oder durft geschiecht. 84. DerRatderStadtWienerteilt denSchusternaufderenBitte eineOrdnung,dieSchustergesel- lenbetreffend. 1443September19. HWOBfol.21r. Parallelüberlieferung: Kremser Stadtbuch (nicht mehr erhalten)1; Abschrift aus dem Krem- ser Stadtbuch in: Retz, Stadtarchiv, Hs. 1 (Retzer Stadtbuch [StbR]) fol.30r–v (Ordnung der Retzer Schuster, 1461Dezember24)2. Literatur: Feil, Beiträge 259; Uhlirz, Gewerbe 712; Westermayer, Beiträge 77, 79, 121; Hollnsteiner, Lehrlings- und Gesellenwesen 40f., 53; Zatschek, Handwerk 102, 200; Hül- ber,Arbeitsnachweise 9;Reininghaus,Gesellengilden46. AnnoDomini etc.quadragesimotertioanphintztagvor sandMatheustagkamenfurden rate der stat zu Wienn .. die maister .. die schuster gemainclich daselbs und prachten ainhelligclich fùr, wie die schùchgeselln lieber dienten den reihen maistern denn den ar- men,undhietenauchettlichbeyviroder sechsgesellenunddieandern,diegerngesellen hieten, mòchtten der nicht bekòmen und mùsten also gesawmbt sein, das wider ainen gemainnnutzwèr,undbegertenainhelligclich,dasman in setzen solt, das ainmaister als vil geselln haben solt als der ander und das in auch ain stund im tag gesetzt wu˚rde, in das mautthaus3 zu dem lederkauff zu kòmen, damit wurde yedem ain geleiher tail und geschèch ainem als geleich als dem andern, und mochtt sich auch yeder maister auf die stundzudemkauffund tailung fùgen,das sust alsonicht geseinmòchtt. Undalsohabentdieherrendes ratsder ..maisterfleissigepetundgemainennutzund fùrdrung irshantwerchs angesehenundaufgesatzt: [1.] das nu˚ hinfur ain yeder maister des hantwerchs, er sey reich oder arm, nicht mer denndrey schuchgesellnundainenknaben setzenundhalden sol. [2.] Undwanain schuchgesell seinemmaisterdie versprochenzeit, als irshantwerchs gewonhait ist, ausgedint hat und im nicht lenger dienen noch auch nicht wandern wil zu derselben zeit, der sol dann angeennds mit seinem gerèt an die herberg geen, die von maisternundgesellnbestètt ist. 84 1 SieheNr.83Anm.1. 2 Vgl. S        , StadtbuchRetz138f. 3 ZumMauthaus sieheobenNr.31Anm.2.
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Das Wiener Handwerksordnungsbuch (1364–1555)
Titel
Das Wiener Handwerksordnungsbuch
Untertitel
(1364–1555)
Autor
Markus Gneiß
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2017
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20418-3
Abmessungen
17.3 x 24.5 cm
Seiten
674
Schlagwörter
Late Medieval Vienna, Craft ordinances, Craftsmen, Late Medieval Urban Administration, Commented Edition, Wien im Spätmittelalter, Handwerksordnungen, Handwerker, Spätmittelalterliche Stadtverwaltung, Kommentierte Edition
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen
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