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244 VI.2.Edition
92.
Die beiden Ratsmitglieder Thoman Schwarz und Niklas Ernst stellen auf Befehl des Bür-
germeisters und des Rats [der Stadt Wien] zwischen den Gürtlermeistern und -gesellen einen
Ausgleichher.
1454Mai28.
HWOBfol.24v.
Teildruck und Regest: Uhlirz, Urkunden 2 Nr.15.276. – Literatur: Feil, Beiträge 276;
Kienböck, Gürtler 597; Uhlirz, Gewerbe 634, 685; Westermayer, Beiträge 77, 134 (irrig
zu 1453); Hollnsteiner, Lehrlings- und Gesellenwesen 42, 116; Prochaska, Geschichte 235;
Reith,Arbeit 227.
Vermerkt die berednuss, so ettlich herren des rats, Thoman Swartz1 und Niclas Ernst2,
nach geschrifft des burgermaisters und des rats zwischen den maistern den gurtlèrn und
irndienerundgesellengetanhabent, dapei es furbasera bleiben sol.
[1.] Vonerstensullendiemaisterdengesellendenlongeben,ainemyedennachseiner
kunsstundnachdem,als er verdienn,kanundmag.
[2.] Undsullenauchainyedermaister sein(en)gesellenmit essenund trinkchenhal-
den nach loblicher gewonhait, als von alter herkomen ist, und sullen den gesellen weinb
gebenundnichtphennigdafùr.
[3.] Item es sol auch kain gesell in der wochen von seins maisters arbait nicht auf-
sten noch veirn an seins maisters willen. Welher aber daruber aufstet, der sol die wochen
hinaus feirn, der maister ist auch einem solhem kainen lon phlichtig; dennoch sol er die
wochennagstdarnachdemselbenmaisterwider in seinwerchstat sitzen.
[4.] Itemobeingesell einemmaister aufstetuber sein(en)willen,den sol kainandrer
maisterhie furdern, er seydannvormitdemmaister veraint, demer aufgestanden ist.
[5.] Item was ein maister gesellen den winter untzher aufgehalden hat, die mag er
furbazz halden, als verer er ir notdurftig ist und si im dienn wellent; und was aber im
hinfùr gesellen herkomend, die sullen den andern maistern, die nicht gesellen habent,
zugeschikht werden, soverr das yeder maister zwen gesellen hab, der gesellen begert und
bedorf. Ob aber ain maister oder meniger der gesellen nicht bedorf, die sullen einem
andernmaister, derder gesellenbedorf, zugeschiktwerden.
[6.] Item wer aber der artikel ainen oder menigern uberfùr und nicht hielt, er sey
maisterodergesell,der sol alsofft zupeenvervallen seindemrichter½tl.den.und indie
zech1tl.wachs.
Und die beredung ist geschehen an eritag vor sand Petronellentag anno Domini etc.
LIIIIto.
92 aDanach gestrichen: get. b Danach gestrichen: we.
92 1 Thoman Schwarz, gest. 1461, Ratsherr 1442, 1443, 1445–1451, 1453–1460, Bürgerspitalmeister
1444–1450, vgl.P
,Ratsbürger246Nr.469.
2 NiklasErnst, gest.1472/73,Ratsherr1454–1457,1462(bis19.8.),1467–1472;ebensoStadtkäm-
merer (1444–1446,1451–1452,1455)undGrundbuchsverweser, vgl.P
,Ratsbürger193Nr.168.
Das Wiener Handwerksordnungsbuch
(1364–1555)
- Titel
- Das Wiener Handwerksordnungsbuch
- Untertitel
- (1364–1555)
- Autor
- Markus Gneiß
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2017
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-20418-3
- Abmessungen
- 17.3 x 24.5 cm
- Seiten
- 674
- Schlagwörter
- Late Medieval Vienna, Craft ordinances, Craftsmen, Late Medieval Urban Administration, Commented Edition, Wien im Spätmittelalter, Handwerksordnungen, Handwerker, Spätmittelalterliche Stadtverwaltung, Kommentierte Edition
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen