Seite - 245 - in Das Wiener Handwerksordnungsbuch - (1364–1555)
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Nr.92–93 245
93.
Bürgermeister Hans Heml und der Rat der Stadt Wien erneuern auf Bitte der Taschner die
Ordnungderselben.
1473März20.
HWOBfol.25v.
Teildruck:Feil,Beiträge276;Uhlirz,Urkunden2Nr.15.412;Uhlirz,Gewerbe635;Holln-
steiner,Lehrlings-undGesellenwesen116.–Regest:Uhlirz,Urkunden2Nr.15.412.–Lite-
ratur: Feil, Beiträge 260; Uhlirz, Gewerbe 624–626, 634, 639, 643, 686 (irrig zu 1472);
Thiel, Gewerbe 479; Westermayer, Beiträge 34, 44, 70a, 77, 125; Hollnsteiner, Lehrlings-
undGesellenwesen54,77,116;Zatschek,Handwerk138,167,220.
Annoa Domini etc. septuagesimo tertio an sambstag vor dem suntag Oculi in der Vasten
habentmeinherrnherb HannsHèmlb, burgermaister, undder ratder stat zuWiennden
maisterndentaschnerngemainclichhiedurch irsaufnemensundgemainsnutzwillenauf
ir vleissigs gepete ir ordnungvernewt:
[1.] Also welher sich hie zu maister setzen welle, der sol urkund pringen, das er
elich geporn sey und seinem lermaister seine lerjar treulich ausgedint und sich auf dem
hantwercherberlichundfrumklichenthaldenhab,oderbeweisedasvordemersamenrat
hiemit erbern lewten.
[2.] Und die maister gemainclich sullen jerlich zwen zechmaister erwellen, die in der
ratbestetten sol.
[3.] Und wer sich auch zu maister setzen well, der sol mit der hannt machen kun-
nenund inainsgeswornzechmaisterhawsoderherbergarbaittendiehernachbenannten
maisterstukh: von erst ain topltaschen mit gehenngen und ain zewgreys, item ain gerèt
und ain turgkentaschen mit aim nadlplat. Und welher die bemelten stukh mit der hannt
also machen kan, den sullen sy zu maister aufnemen und angeen lassen, doch das er vor
ain elich weyb nem und burgerrecht gewynn und geb in die zech vier schilling phennig
unddenmaistern irshanntwerchs ainurtenauchmit vir schillingphennigen.
[4.] Item es sullen auch die bemelten zechmaister all arbait, sy sey hie gemacht oder
herpracht, beschawn, ob die gu˚t und gerecht und der stat erlich und meniclich armen
und reichen nutzlich sey, dadurch nyemands betrogen werde, und sullen nyemands da-
rinn uberhelffen; und was sy also werch finden, es sey hie gemacht oderc herprachtc, das
nicht gu˚t oder gerecht sey, das sullen sy nemen und dem burgermaister antwurtten, das
sol dann der stat ze nutz angelegt werden und dem richter sein wanndl davon gevallen
lassenn.Sprechaberainer,manhiet imunrechtlichbeschawt,undwoltdaswerchgerecht
machen, das sullen sy im stat tu˚n vor den herrn des rats, so dartzu geschafft werden, und
denanndernmaisternallenn.
[5.] Item welher maister ain lerjunger aufnymbt, der sol in dingn und drew jar lerjar
diennundnichtdarhinder.
[6.] Item das auch dhain maister nicht mer haben noch setzen sol in sein werchstat
dannzwengesellnundzwen lerjunger.
[7.] Itemdasauchdiegesellendenmaistern in schkart,wachtunderdie torundann-
dernnotdurfftender stat zugemainemnutz,wennsydartzuervordertwerden,gehorsam
93 aÜberdemgesamtenEintragmittigvon spätererHand: Taschner.SiehedazuobenS.67. b–b Linksnebender
Zeile von gleicher Hand, offenbar anstelle des Gemipunctus, mit Verweiszeichen eingefügt. c–c Über der Zeile von
gleicherHand.
Das Wiener Handwerksordnungsbuch
(1364–1555)
- Titel
- Das Wiener Handwerksordnungsbuch
- Untertitel
- (1364–1555)
- Autor
- Markus Gneiß
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2017
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-20418-3
- Abmessungen
- 17.3 x 24.5 cm
- Seiten
- 674
- Schlagwörter
- Late Medieval Vienna, Craft ordinances, Craftsmen, Late Medieval Urban Administration, Commented Edition, Wien im Spätmittelalter, Handwerksordnungen, Handwerker, Spätmittelalterliche Stadtverwaltung, Kommentierte Edition
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen