Seite - 255 - in Das Wiener Handwerksordnungsbuch - (1364–1555)
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Nr.103–104 255
vorbeschawt,ob sygùtundgerecht seyn, als obengeschriben stet.Wèraber,dasklingen
oder messer herbracht wùrden und die verrèr in andre lannd fùren wolt, wie, wann oder
wo sy gemacht wèrn worden, die sol man hie niderlegen und von den czechmaistern be-
schawtwerden,obsygerecht seinodernicht;undwasyungerechterfundenwerdenoder
der egemelten artikel ainer oder meniger also nicht gehalden wùrd, so sullen der stat ze
nùtz vervallen sein zwen tail unddenbeschawernderdritt tail.
Im hat auch der egenant rat gantzen und vollen gewalt vorbehalten, die egen(anten)
artikel zemynnernundzemern,wennundwieoft sydesverlustet anmènikleichs irrung.
104.
DerRat[derStadtWien]erteiltdenMesserermeisternund-gesellenvonWien,Steyr,St.Pölten
und Waidhofen an der Ybbs aufgrund eines von diesen vorgelegten Entwurfs eine Ordnung,
derenGesellenbetreffend.
1439 Juni23.
HWOBfol.31v–32v.
Teildruck:Feil,Beiträge276f.;Uhlirz,Urkunden1Nr.13.991;Hollnsteiner,Lehrlings-und
Gesellenwesen 24, 62, 67. – Literatur: Feil, Beiträge 255; Friess, Waidhofen 35; Bittner, Ei-
senwesen 550f.; Uhlirz, Gewerbe 621, 631, 653; Herrmann, St. Pölten 178; Hollnsteiner,
Lehrlings-undGesellenwesen14,17,24,26,35,42,46f., 51,62,64,67,70;Hack,Eisen-
handel 135–143; Zatschek, Handwerk 157, 159f., 197, 200, 237; Otruba, Berufsstruktur
LXXXI; Keller, Gewerbe Nürnberg 30; Büttner, Eisenverarbeitung Traisen 266; Weigl, Bay-
risch Waidhofen 37, 63; Holbach, Verlag 266; Prochaska, Schmiedehandwerk 297; Reith,
Arbeit 227,236;Schulz,EisengewerbeSteyr319.
Dermessrèrund irèrknechtordnunga
Anno Domini millesimo quadringentesimob tricesimo nono des erichtags sant Johanns-
abentzeSuniwendenkomendieerbernmaisterdiemessrergemainklichhiezuWiennfùr
den rat und brachten da fùr, wie sy und die erbern maister die messrer zu Steyr1, zu Sant
Pòlten2 und zu Waidhofen3 miteinander aynig worden wèrn von irer dienner wegen der
hernachgeschribenstukchundartikel,dievestiklichauf irmhantwerchgelobthietenund
auch mainten zu halden durch gemains nutz willen, der in und dem gantzen hantwerch
daraus gieng, und baten mit vleiss, das in der rat dieselben artikel zu gedechtnùss inc ir
statbuch zu schreiben schaffen wolden, das also durch irer bet und gemains nutz willen
beschehen ist, und lauttenddieselben stukchundartikel vonwort zewortenalso:
[1.] Vonersten sol ainmessrergesell ainemmaister versprechenzudien(en) einvirtail
eins jars, als das vonalterherkòmen ist.
[2.] Itemes solainmaisterainengesellen fragenander raittung,ober imdienenwell;
spricht erdenndartzu, erwell imdienn,darnach sol er imden lon setzen.
[3.] Itemes sol ainmaisternichtmerhabenwenndreygesellenundainen junger.
104 aÜberschrift rubriziert. b quadragesimo, durch Streichung mehrerer Buchstaben fälschlich korr. aus wahr-
scheinlich quadragintesimo. c Danach gestrichen: de.
104 1 Steyr, Statutarstadt,OÖ.
2 St.Pölten,Statutarstadt,NÖ.
3 Waidhofena.d.Ybbs, Statutarstadt,NÖ.
Das Wiener Handwerksordnungsbuch
(1364–1555)
- Titel
- Das Wiener Handwerksordnungsbuch
- Untertitel
- (1364–1555)
- Autor
- Markus Gneiß
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2017
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-20418-3
- Abmessungen
- 17.3 x 24.5 cm
- Seiten
- 674
- Schlagwörter
- Late Medieval Vienna, Craft ordinances, Craftsmen, Late Medieval Urban Administration, Commented Edition, Wien im Spätmittelalter, Handwerksordnungen, Handwerker, Spätmittelalterliche Stadtverwaltung, Kommentierte Edition
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen