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272 VI.2.Edition
vondenmaisterndiegemachten schùchgekauffenunddievonhantwiderverkauffenan
den steten, als es vonallterherkomen ist.
[2.] Es sullen auch die frombden schùster ab dem lannd hie kain zerbrosten schùch
nicht aufkauffenhaimlichnochoffenlich,weder vil nochwenig.
[3.] Wer auch das hantwerich in der stat treiben wil, das der auch mit in in der zech
sey, damit das sy sich miteinander dester pas betragen mugen und der stat dester pas ze
dinst sichmugenertzaigen.
121.
OrdnungderHutmacher.
[nach1430]1.
HWOBfol.39v.
Literatur: Uhlirz, Gewerbe 719; Mayer, Handel 57; Zatschek, Handwerk 26; Zatschek,
Handwerksordnungen20.
Derhueter recht
[1.] Es sol dhain hueter sich zu maister hye zu Wienn setzen, er bring dann ee urkund,
von dann er kommen sey, das er sich daselbs schon und erberlich enthalden hab, oder
er weys es hye vor dem rat mit erbern leùten, und das er ain eelich hausfrawen hab und
dannburgerrecht gewinnmit ainemhalbenphundphennig.
[2.] Sy sùllenunder in erwelenundnemenzwenmaister, die erberundgetrewseinn,
die in dann der rat bestetten sol, und die sullen ir arbait beschawen, ob die guet und
gerecht seyundder stat, lanndenund leùtennutzperlich, alsodas ernuraufnemaneren,
lobundguet.
[3.] Dieselben zwen maister sùllen auch alle die versuehen, die sich zu maister setzen
wellen, ob symaystermugengeseinodernicht.
[4.] Sy sùllen auch ir arbait nyndert alswo vail haben dann an der stat, da sy die
machenund iren jarhofzins geben.
[5.] Es sol auch fùrbaser dhain gast von Nùrnberg, von Sand Pòlten, von Znaym,
Brùnn, Olmuntz2 noch annderenennden mitdem hantwerchmer indy statherarbaiten
noch huèt fùeren, ausgenommen in den zwain jarmerkten zu sand Kathreintag [25. No-
vember] und unsers Herren Auffarttag [Christi Himmelfahrt] mùgen sy hùet herbringen,
doch sùllen sy die nicht verkauffen, es haben dann ee die zwen maister beschawt, ob
sy guet und gerecht sein; und was sy der in den jarmerkten nicht verkauffen, mùgen sy
hie ligen lassen unverkummert unntz auf ain(en) anderen jarmarckt oder aber widerumb
zerugkfuèrn.
[6.] Und wo dieselben zwen maister vinden und begreyffen ain werch, das nicht ge-
recht ist,das sùllen sya demburgermaister antworten,damitmanesder stat zenutzanleg
unddemrichter seinwandeldavongefallen lass.
[7.] Desgeleichs ob der gesst huèt, anders dann wie vorsteet, hye begriffen wurden,
sullen auch der stat zu gemainem nutz verfallen sein an alle widerred, sy wil auch der
121 aDanach gestrichen: und.
121 1 Vgl.dazuZ
,Handwerksordnungen20.
2 Nürnberg, Deutschland; St. Pölten, Statutarstadt, NÖ; Znaim/Znojmo, Tschechische Republik;
Brünn/Brno,TschechischeRepublik;Olmütz/Olomouc,TschechischeRepublik.
Das Wiener Handwerksordnungsbuch
(1364–1555)
- Titel
- Das Wiener Handwerksordnungsbuch
- Untertitel
- (1364–1555)
- Autor
- Markus Gneiß
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2017
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-20418-3
- Abmessungen
- 17.3 x 24.5 cm
- Seiten
- 674
- Schlagwörter
- Late Medieval Vienna, Craft ordinances, Craftsmen, Late Medieval Urban Administration, Commented Edition, Wien im Spätmittelalter, Handwerksordnungen, Handwerker, Spätmittelalterliche Stadtverwaltung, Kommentierte Edition
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen