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Nr.123–126 275
gehaben mòchten, und paten den rat in das zu ringern durch gemains nutzs willen und
yedemhuter zwengesellnundzwen lerjungerundnichtmervergùnetenzuhaben,daran
ain yeder ain gut auskòmen, auch die armen hùter gesellen gehaben und sich dester pas
genernmòchten.
Alsohatder rat irfleissige gepete angesehenund inerlaubt:
[1.] das nu˚ furbaser ain yeder hùter hie nicht mer denn zwen geselln und zwen ler-
junger haben sol. Welher aber das nicht hielt, der ist der stat zu peen vervallen zu geben
zugemainemnutz fùnfpfuntphennigund in ir zech zwaypfuntwachs analle gnade.
[2.] Auchwenndie zwenzechmaister gepietenvonunserer genedigenherschafft, von
der statoderder zechnotdùrfftwegenzusamenzukòmen,das sidesdanngehorsamsein
undzu inkòmensullen indas rathaus2 oderwohin indasvonaimburgermaisterundrat
erlaubt wirt. Welher des aber nicht tet, der sol zu peen vervallen sein zu geben in ir zech
als offt ainpfuntwachsunddemstatrichter zwenundsibentzigpfennig.
Auchhat imder rat gantzengewalt vorbehalten,diebenan(ten) stukchzuverkern, ze
mynnernundzemern,wieundwan sides verlust analle irrunga.
126.
OrdnungderSchwertfeger. [vor1401]1.
HWOBfol.41r.
Regest: Uhlirz, Urkunden 1 Nr.13.943. – Literatur: Hollnsteiner, Lehrlings- und Gesellen-
wesen70;Zatschek,Handwerksordnungen21f.; Prochaska, Schmiedehandwerk297.
Der swertfùrben rechta
[1.] Essolkainswertfurbsichzumaisterhie setzen,erpringdanneeurkund,vondanner
komen ist,das er sichdaselbs schonunderberleichenthaldenhab,oder erweis eshiemit
erbern lewten vor dem rat, und das er ain eelich hausfrawn hab und burgerrecht gewinn
mit ainemhalbenphuntphennig.
[2.] Sy sullen under in erwellen und nemen zwen maister, die erber und getrew sein,
die in der rat bestètten sol, und die sullen ir arbait beschawn, ob die gùt und gerecht sey
und der stat, lannd und leuten nùtzperlich, das die nicht werd nidergelegt, nùr das sy
aufnemaneren, lobundgut.
[3.] Die zwen maister sullen die versuhen, die sich zu maister setzen wellent, ob sy
maistermùgengeseinodernichtb.
[4.] Sy sullen auch ir arbait nindert alswo vail haben denn an der stat, da sy die
machentund irn jarhoftzins gebent.
[5.] Was gest herkoment mit dem hantwerch, das sullen sy auch nindert alswo vail
haben denn in den hewsern, da sy ze herwerg sind, und sullen auch es nicht verkauffen,
eshabendie zwenmaister eebeschawt, obes gerecht sey.
125 aAmunterenRand: Derhùter rechtquere fo. 142. SieheuntenNr.271.
126 aÜberschrift rubriziert. Am rechten oberen Rand: Der swertfurben recht. b Links neben der Zeile von spä-
terer Hand mit Verweiszeichen eingefügt: und sullen auch solh ir maisterschaft vor denselben maistern beweisen,
ee sy sichverheyrattenoder eelichversprechen.
2 ZumaltenWienerRathaus sieheobenNr.85Anm.2.
126 1 Vgl.Z
,Handwerksordnungen22.
Das Wiener Handwerksordnungsbuch
(1364–1555)
- Titel
- Das Wiener Handwerksordnungsbuch
- Untertitel
- (1364–1555)
- Autor
- Markus Gneiß
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2017
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-20418-3
- Abmessungen
- 17.3 x 24.5 cm
- Seiten
- 674
- Schlagwörter
- Late Medieval Vienna, Craft ordinances, Craftsmen, Late Medieval Urban Administration, Commented Edition, Wien im Spätmittelalter, Handwerksordnungen, Handwerker, Spätmittelalterliche Stadtverwaltung, Kommentierte Edition
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen