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Nr.133–135 283
135.
OrdnungderHafner.
[um1378]1.
HWOBfol.46r.
Druck: vonWalcher-Molthein,Beiträge554f.;Hainzlmayr,Geschichte10 (zu1412);Otru-
ba, Steingut25.–Abbildung:Hainzlmayr,Geschichte16.
Derhafner rechta
[1.] Es sol kain hafnèr sich zu maister hie setzen, er pring dann ee urkund, von dann
er kòm, das er sich daselbs schon und erberlich enthalten undb seine lerjar ausgedinntb
hab, oder er weis es hie mit erbern lewten vor dem rat, und das er ein eelich wìrtin hab
und purgerrecht gewinn mit ainem halben phunt phennig undc geb in ir zech ain phunt
phennigundzuhilf desharnaschLXden.c.
[2.] Sy sullen under in erwellen und nemen zwen maister, die erber und getrew sein,
die indennder ratbestèttensol,unddie sullen irarbaitbeschawn,obdiegùtundgerecht
sey, das die lewt damit behalten werden, davon die arbait dester pas aufnemen wirdet an
eren, lobundgùt.
[3.] Die zwen maister sullen die versuhen, die sich zu maister setzen wellent, ob sy
maistermugengèseinodernicht.
[4.] Sy sullen ir arbait nindert alswo vail haben denn an den steten, als von alter
herkomen ist.
[5.] Was gest herkoment mit der arbait, die sullen sy nicht verkauffen, es haben ee
die zwen maister beschawt, das sy gerecht sey; darnach sullen sy die verkauffen nùr an
den schiffen auf dem wasser und als von alter herkomen ist. Aber die naig mùgen sy
verkauffen,wemdas ist, oder anderswohin fùren indemlanndzuOsterreich.
[6.] Wo die obgenan(ten) zwen maister vindent ain werch, das nicht gerecht ist, esd
seyd hiegemachtoderherbracht,das sullen synemenunddemburgermaister antwurten,
dasmanesder stat zenutzanlegunddemrichter seinwanndeldavongevallen lasse,den-
nochwil syder ratpessernswerlich.Sprèchaberainer, syhieten imunrechtlichbeschawt,
und wolt das werch gerecht machen, das sullen sy im stat tùn vor den andern maistern
allene.
135 aÜberschrift rubriziert. Am rechten oberen Rand: Das ist der hafner r(echt). b–b Rechts neben der Zei-
le wahrscheinlich von gleicher Hand mit Verweiszeichen eingefügt. c–c Rechts neben der Zeile wahrscheinlich
von gleicher Hand. d–d Über der Zeile wahrscheinlich von gleicher Hand mit Verweiszeichen eingefügt.
e Danach von späterer Hand: Doch hat im der rat gantzen gewalt vorbehalten, [danach gestrichen: das] die
vorgen(anten) artikel zuverkern, zumynnernundzumern,wieundwennsydes verlust.
135 1 Vgl.Z
,Handwerksordnungen22.
Das Wiener Handwerksordnungsbuch
(1364–1555)
- Titel
- Das Wiener Handwerksordnungsbuch
- Untertitel
- (1364–1555)
- Autor
- Markus Gneiß
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2017
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-20418-3
- Abmessungen
- 17.3 x 24.5 cm
- Seiten
- 674
- Schlagwörter
- Late Medieval Vienna, Craft ordinances, Craftsmen, Late Medieval Urban Administration, Commented Edition, Wien im Spätmittelalter, Handwerksordnungen, Handwerker, Spätmittelalterliche Stadtverwaltung, Kommentierte Edition
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen