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Das Wiener Handwerksordnungsbuch - (1364–1555)
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Nr.143–144 291 [4.] Item mit dem auflegenc und gotsdienst soll es gehalten werdn, wie von allter herkhomen ist. Und soll allzeit in benannttes rats macht und gwalt sein, dise ordnung ze myndern, zumeren, zuveranndern, aufzuhebenodergar zuvernichtn,wannundalsofft syguetbe- dunckhenwirdetonmenigclichs irrungundwidersprechen, alles trewlichongever. 144. OrdnungderZinngießer. [1378–vor1400]1. HWOBfol.50r–v. Teildruck: Uhlirz, Urkunden 1 Nr.13.945. – Literatur: Uhlirz, Gewerbe 660f.; Zatschek, Handwerksordnungen26;Wacha,Zinngießer353. Derczingiessèr rechta [1.] Es sol kain zingiessèr sich zu maister hie ze Wienn setzen, er weis dann ee mit ur- kund, von dann er komen ist, das er sich daselbs erberlich enthalten hab, oder er beweis es hie mit erbern lewten vor dem rat, und das er ain eelich wirtin hab und burgerrecht gewinn mit ainem halben phunt phennig. Wèr aber, ob ein zingiesserinn verwitibt wùrd unddennochdashantwercharbaittenwoltmit irnknechten,dasmag sywolgetùn;oder ob sy einen man nèm, der auch das hantwerch arbaitten wolt und kain ander hantwerch nicht, dermagdas auchwol getùn. [2.] Sy sullen under in erwellen und nemen zwen maister oder mer, die erber und getrew sein, die in der rat bestètten sol, die altzeit die arbait beschawn sullen, sy sey hie gemacht oder herpracht, von czìn, kupher oder glokspeis an gevèr, dem armen als dem reihen,dasdiegerechtundnùtzperlichsey,undsullenkaintadelhèftigs stukch,hertsoder waichs,nichtbeleiben lassenund sullen es zuslahen. [3.] Auch sol die mùschung des hantwerchs stèt rechtlich sein und geschehen in der mass, das sy nemen sullen ymmer zu zehen phunten zin ain phunt pley und nicht mer, und was sy machent umb lon, da sullen sy von dem phunt nùr fùnf phennig nemen und auchnichtmer. [4.] Sy sullen auch ir hantwerh gemainklich nindert alswo vail haben dann an der stat, da sy esmachentund irn jarhofzins gebent. [5.] Wasdiegestdeshantwerhsherbringentvonzin,kupheroderglokspeis,das sullen synichtverkaufen, eshabeneediezwenmaisterbeschawt,obesgùtundgerecht sey;und wenndasbeschawtwìrt, so sullen sydasverkauffennùr indenhewsern,da sy zeherwerg sindundnyndert alswo. [6.] Dy zwen maister sullen auch die altzeit versùhen, die sich zu maister setzen wel- lent, ob symaistermùgengeseinodernicht. [7.] Wo dieselben zwen maister vindent und begreiffent ain ungerechts werch von zin, kupher oder glokspeis, es sey hie gemacht oder herbracht, und als [50v] vorbenant c -f- korr. 144 aÜberschrift rubriziert.Amrechten oberenRand: Das ist der czingiesser r(echt). 144 1 Vgl.Z       ,Handwerksordnungen26.
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Das Wiener Handwerksordnungsbuch (1364–1555)
Titel
Das Wiener Handwerksordnungsbuch
Untertitel
(1364–1555)
Autor
Markus Gneiß
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2017
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20418-3
Abmessungen
17.3 x 24.5 cm
Seiten
674
Schlagwörter
Late Medieval Vienna, Craft ordinances, Craftsmen, Late Medieval Urban Administration, Commented Edition, Wien im Spätmittelalter, Handwerksordnungen, Handwerker, Spätmittelalterliche Stadtverwaltung, Kommentierte Edition
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen
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