Seite - 293 - in Das Wiener Handwerksordnungsbuch - (1364–1555)
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Nr.144–148 293
aufsten sullen ze schenkchen oder zu ausbelaitten; wellen sy aber den frombden gesellen
schenkchen, das mùgen sy tùn an ainem veyrtag, hinach dezgeleihen umb das ausbelait-
ten, das mugen sy tùn auche an ainem veyrtag, aber an kainem werchtag nicht. Welher
gesell aber dawider tèt und das vorgenant gesètz prèch, als oft er das tùt, so sol im dyef
maister ain gantz wochenlon oder als vil in ain wochen gepùrt, ob er ain zil hat gedingt,
abtziehen,dennochwil syder rat swèrlichdarumbstraffen.
147.
DerRat [der StadtWien] erteilt denZinngießernaufderenBitte eineOrdnung.
1430August 22.
HWOBfol.51r.
Druck: Uhlirz, Urkunden 1 Nr.13.946. – Literatur: Uhlirz, Gewerbe 660; Wacha, Zinn-
gießer353.
Anno Domini etc. tricesimo an eritag vor sand Bartholomestag habent die herren durch
nùtz der stat und der zingiesser fleissign bet willen zu andern irn rechten aufgesatzt, das
kain zingiesser hie dhain geslagne schùssel nicht machen sol denn allain von lautterm
zyn, also daz si dhainen zu˚satz von plèy nicht enhab, und sol auch ain yeder zingiesser
von solher schusselarbait vom phunt nur vier phennig mer nemen denn ob si von zùsatz
desplèys gemachtwerwordenungevearleich.
148.
Bürgermeister Hans Heml und der Rat der Stadt Wien erteilen den Zinngießern auf deren
Bitte eineOrdnung, fremdeZinngießer betreffend.
1475April 25.
HWOBfol.51v.
Druck: Uhlirz, Urkunden 2 Nr.15.423. – Literatur: Uhlirz, Gewerbe 661; Wacha, Zinn-
gießer354.
Anno Domini etc. septuagesimo quinto des eritags nach sand Jorgentag komen fur den
rat der stat zu Wienn die maister die zingiesser, mitburger daselbs, und legten da fur, wie
sy von der gesst wegen, die von Nu˚rmberg1 und andern ennden gemachts zinwerch her
indie stat fùretenundausserhalbder zwairergewondlichen jarmèrkht imjarhieverkauf-
tenundverhandleten,dasdochnichtgùtnochgerechtwère,dadurchdieselbengesstden
nutz aufhèbeten und sy gantz verderben mùssten und irer arbait nicht anwèrn noch ver-
kauffen mochten und in in der gewalt verleg, und paten den rate, das den gessten solher
hanndl verrernicht gestattwùrdewiderder stat freyhait.
Also haben mein herrn her Hanns Hèml, zu den zeiten burgermaister, und der ege-
nant rataufdie freyhaitder stat furgenomenundaufgesetzt,das furbaseralso solgehalten
werden:
Was gesst von Nùrmberg oder andern lannden und ennden gemachts zinwerch her-
fùrn und pringen, das sy das ausserhalb der zwayr jarmèrkht hie nicht verkauffen noch
verhandln sullen. Wer aber dawider tùt, der sol desselben zinwerch, damit er verhàndlt,
e ÜberderZeile von gleicherHand. f ÜberderZeile von gleicherHand,darunter gestrichen: sein.
148 1 Nürnberg,Deutschland.
Das Wiener Handwerksordnungsbuch
(1364–1555)
- Titel
- Das Wiener Handwerksordnungsbuch
- Untertitel
- (1364–1555)
- Autor
- Markus Gneiß
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2017
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-20418-3
- Abmessungen
- 17.3 x 24.5 cm
- Seiten
- 674
- Schlagwörter
- Late Medieval Vienna, Craft ordinances, Craftsmen, Late Medieval Urban Administration, Commented Edition, Wien im Spätmittelalter, Handwerksordnungen, Handwerker, Spätmittelalterliche Stadtverwaltung, Kommentierte Edition
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen