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Nr.222–224 369
Vassten, somùgendiefleischhakcherdaselbsamHohenMarktauchgesaltzenvisch,hau-
sen oder schùbvisch wol schroten, vail haben und verkauffen an irrung der egenan(ten)
vischèrungeverlich.
Undhat imauchder ratdartzugantzenundvollengwalt vorbehalten,diebenan(ten)
stukchzeverkern, zemynnèrnundzemeren,wieundwennsydes verlusst.
224.
OrdnungderFischer.
1470 Juni2.
HWOBfol.101v.
Literatur:Uhlirz,Gewerbe702f.;Otruba,Frauen-undKinderarbeit 150.
AnnoDominimillesimoquadringentesimoseptuagesimoansambstagvor sandErasems-
tagpeyzeitenhernAndresSchonnprugker,burgermaister,unddes ratsgemainder stat zu
Wiennistdenvischerngemainclichhiedurchgemainsnutzwillenainordnungaufgesatzt
undgemacht, als hernachgeschriben stet:
[1.] Von erst das der maister der vischer hie in ainer gesellschafft nicht mer dann vier
sullen sein und miteinander halten und sullen an payden Vischmerkchten am Hof1 und
Hochen Markcht2 nicht mer dann ain stannd haben und sich alle quatemer umbtziehen
undumbdie stèt lòssen, ausgenomendiemitdenDrawnvischensullenandenorterndes
Vischmarkchts steenundbeleiben, als vonalterherkomen ist.
[2.] Item sy sullen auch dhain visch herdishalb der gewondlichen insetz unnder we-
gen noch hie furkauffen, doch ob ir ainer, zwen, drey oder mer gesellschefft zu Prugk3,
Reglprunn4, Swabdorf5, Hindperg6, Marchegk7 und anndern gewondlichen insetzen
zueinander kèmen, die mugen wol visch kauffen und die zu Wienn tailn und nicht mit-
einander vail habennochverkauffen.
[3.] Essol auchweder trògler,wachsgiesser,fleischakhernochanndernyemandsvisch
schroten, nùr allain die hieigen vischer, die maister sind, ausgenomen die fleischakcher
hiemugen inderVastenvisch schrotenundvail haben, als vonalterherkomen ist,
[4.] Wèr aber, das ain gast visch herprecht, der sol sy zu drein maln am markht vail
haben und verkauffen. Was im der uber werdent, die mag er darnach verkauffen wem
er wil, docha sol man im solh visch, so er herbringt, nicht schroten noch mit der wag
verkauffen lassena.
[5.] Undobaingastnichtdewtschkundet,demsullendievischerhie ainenzùgeben,
der imdie visch inobgeschribnermaynunghelff zuverkauffen.
224 a–aGestrichen. Links neben der Zeile: Dise clausl ist durch mein hern burg(ermaister) und rat abgetan wor-
denaneritag sand Johanns, gotstauffer, abend [23. Juni] annoDomini etc. [14]89.
224 1 ZumPlatzAmHof sieheobenNr.33Anm.1.
2 ZumFischmarkt (amHohenMarkt) sieheobenNr.221Anm.2.
3 BruckanderLeitha,NÖ.
4 Regelsbrunn,VBBrucka.d.Leitha,NÖ.
5 Schwadorf,VBBrucka.d.Leitha,NÖ.
6 Himberg,VBBrucka.d.Leitha,NÖ.
7 Marchegg,VBGänserndorf,NÖ.
Das Wiener Handwerksordnungsbuch
(1364–1555)
- Titel
- Das Wiener Handwerksordnungsbuch
- Untertitel
- (1364–1555)
- Autor
- Markus Gneiß
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2017
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-20418-3
- Abmessungen
- 17.3 x 24.5 cm
- Seiten
- 674
- Schlagwörter
- Late Medieval Vienna, Craft ordinances, Craftsmen, Late Medieval Urban Administration, Commented Edition, Wien im Spätmittelalter, Handwerksordnungen, Handwerker, Spätmittelalterliche Stadtverwaltung, Kommentierte Edition
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen