Seite - 559 - in Das Wiener Handwerksordnungsbuch - (1364–1555)
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Glossar 559
– Degen: spitze, zweischneidigeStichwaffe190.
– tilitz: auchDiglitz, ein langesMesserbzw. einDolchalsHüftwaffe191.
– Tischmesser: einMesser, dasmanbeiTischbenutzt192.
– Frauenmesser : einkleineresMesser,wohl ähnlich einemTaschenmesser193.
– gefenstertemesser:wahrscheinlichdurchbrochengearbeitet194.
– gestolltemesser:Klingenbzw.Messer ausStahl195.
– Häublein: Abschluss des Messergriffes nach rückwärts196, meist in Form eines Metallkäpp-
chens197.
– hefft: ein andererAusdruck fürMessergriff198.
– Libauner: nicht identifiziert, wahrscheinlich benannt nach dem Hauptabsatzgebiet (Libaun =
Libounˇ,TschechischeRepublik)199.
– narrenkàppen: nicht identifiziert, wahrscheinlich nimmt der Name Bezug auf die spezifische
Klingen-oderGriffform.
– Netterl (nàterl, nèterl):Taschenmesser200.
– Säbel (sabl): einschneidige, gekrümmteWaffe201.
– Schnitzer: einMesser, dasüblicherweise zumSchnitzenbenutztwird202.
– Stecher: Stichwaffe, langesMesserbzw.Dolch203.
– Steinbacher: Messerform, die nach Steinbach an der Steyr in Oberösterreich benannt ist, einem
seit dem ersten Viertel des 15. Jahrhunderts bedeutenden Messererzentrum. Die Klingenform
warwohl eher rundlichmit einerwenig ausgeformtenSpitze204.
– Sündel: Schnitzmesser,meistmitkrummerKlinge205.
– Waidmesser: einkurzer Jagddegen206.
Metzenleiher: städtischer Funktionär, der die sogenannten Urtypen des gängigen Hohlmaßes aus
Messing gegen eine Gebühr an Getreide- und Mehlhändler verlieh. Mit Hilfe dieser Urtypen
konntedieWarenmengeexaktbemessenundkontrolliertwerden.DasAmt ist vom14.bis zum
18. Jahrhundertnachweisbar207.
mietman: jemand,der aneinemOrt zurMietewohntoder eineWerkstatt gemietethat208.
Mittler (mittling):GewebemittlererGüte, etwaLeinwandausMittelflachs (s. Flachs)209.
190 FWB 5/1 (2006)350f.
191 DWB 2 (1860)1150,21 (1935)50; J ,Trutzwaffen152.
192 DWB 21 (1935)518.
193 B
,Eisenwesen546Anm.1.
194 F ,Beiträge255.
195 S
,EisengewerbeSteyr306.
196 H
,Eisenhandel114Anm.2.
197 F ,Beiträge256.Vgl. auchC
,Wörterbuch2560 (unterHaubeundHaubeneisen).
198 DWB 10 (1877)766f.;H
,Eisenhandel109.
199 B
,Eisenwesen546Anm.1.
200 B
, Eisenwesen 546 Anm.1; Abb. der Klingenform in einer Zeichnung des späten 16. Jhs.:
H
,EisenhandelBlatt 19.
201 DWB 14 (1893)1589f.
202 A
,Wörterbuch31607; DWB 15 (1899)1365f.
203 DWB 17 (1919)1272–1275,bes. 1274.
204 H
,Eisenhandel140–142;Abb. einerDarstellungausdem16.Jh.: ebd.Blatt 18.
205 B ,Eisenwesen546Anm.1.
206 DWB 28 (1955)616f.;P
, Schmiedehandwerk296.
207 B
, Finanzen116;C
, LexikonWien4252.
208 DWB 12 (1885)2181.
209 BWB2 1 (1872)1692; DWB 12 (1885)2424.
Das Wiener Handwerksordnungsbuch
(1364–1555)
- Titel
- Das Wiener Handwerksordnungsbuch
- Untertitel
- (1364–1555)
- Autor
- Markus Gneiß
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2017
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-20418-3
- Abmessungen
- 17.3 x 24.5 cm
- Seiten
- 674
- Schlagwörter
- Late Medieval Vienna, Craft ordinances, Craftsmen, Late Medieval Urban Administration, Commented Edition, Wien im Spätmittelalter, Handwerksordnungen, Handwerker, Spätmittelalterliche Stadtverwaltung, Kommentierte Edition
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen