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Handwörterbuch der Philosophie
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Absicht — Absolut. Absicht (Intention) ist die bewußte Anstrebung eines Zieles, die Ein- stellung des Bewußtseins auf ein solches, auch das bewußt erstrebte Ziel selbst, sofern es noch nicht verwirklicht, nur gewollt ist. Man spricht von guter und schlechter Absicht, der Teleologe (s. d.) von einer Absichtlichkeit im Naturgeschehen, von den Absichten Gottes (s. Zweck). — Den Begriff der A. bestimmt SIGWART SO: „WO die Möglichkeit der Ausführung als vorhanden angenommen, aber der bestimmte Weg zum Ziel noch nicht gefunden oder nicht sofort betreten oder wenigstens nicht mit einem Schritt werden kann, existiert der bejahte Zweck als (Kleine Schriften 1889, S. 150). Vgl. N. ACH, Über die WiUenstätigkeit und das Denken, Vgl. Gesinnung, Motiv, Sittlichkeit, Zurechnung, Zweck, Determination. Absolut (absolutus, losgelöst): unabhängig von einer oder jeder ziehung, unabhängig und selbständig, bedingungslos (unbedingt, s. geschränkt, schlechthin; Gegensatz des Relativen (s. d.). „Relativ absolut" ist dasjenige, was wir denkend als selbständig setzen und wovon wir anderes hängig machen, wobei wir davon absehen, daß auch jenes „Absolute" letzten Endes zu anderem oder zu unserem Bewußtsein in Beziehung steht; wir handeln es, als ob es absolut wäre, zu bestimmten Denk- oder praktischen Zwecken. Wirklich absolut kann nichts Endliches sein, denn alles Erkennbare steht in zu anderem Erkennbaren und kann höchstens zur Annahme eines nicht erkennbaren Absoluten (als Grenzbegriff) Anlaß geben. Absolut im strengsten Sinne kann nur das All des Seins oder die Gottheit sein, die alles Seiende umfaßt. Hingegen kann man von absoluter Gültigkeit sprechen, insofern es Urteile gibt, die von aller Subjektivität, von aller Will- kür und aller Verschiedenheit der Erkennenden unabhängig gelten; hier be- deutet „absolut" soviel wie: für jedes Denken und Erkennen gültig, und dies sind vor allem die logischen Grundsätze (s. Denkgesetze), deren Gegenstand „absolute Relationen" bilden. Im Sinne des schlechthin Gültigen kann man auch von „absoluten" Werten (s. d.) sprechen, wobei aber nie vergessen werden darf, daß weder Wahrheiten (s. d.) noch Werte ohne ein Denken bzw. möglich sind, so „objektiv fundiert" sie auch sein und so unbedingt sie auch gelten mögen. — Als das Absolute wird der über die Vielheit der Dinge sowie den Gegensatz von Subjekt und Objekt, Ich und Nicht-Ich, Geist und Körper erhabene, überräumliche und überzeitliche, ewige Urgrund der Dinge bezeichnet und meist mit Gott (s. d.) identifiziert. „Absolut" entspricht dem „An sich", xa&' bei PLATON U. a. Bei den Scholastikern bedeutet „absolutum" soviel wie „sine conditione", „non dependens ab „carentia respectus", Man spricht vom „absoluten Willen" Gottes. Gott ist „absolutum", sofern er in sich ist („secundum quod in se est", THOMAS VON Summa theolog. I, qu. 85, 3). Den Begriff des Absoluten wenden auf Gott (s. d.) an PLOTIN, JOH. ECKHART, NICOLAUS (Docta II, 9). KANT behauptet die Unerkennbarkeit Absoluten, Unbedingten (s. d.). Die Philo- sophie des Absoluten, die schon bei G. BRUNO und SPINOZA (S. Substanz) auftritt, begründen in idealistischer Weise J. G. FICHTE, der vom „absoluten Ich" (s. d.) ausgeht, SCHELLING, der das Absolute als „Indifferenz" (s. d.) und „Identität" (s. d.) von Subjekt und Objekt, Geist und Natur, Idealem und Realem (die dessen „Pole" sind; s. Gott) auffaßt, HEGEL, der es als
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Handwörterbuch der Philosophie
Titel
Handwörterbuch der Philosophie
Autor
Rudolf Eisler
Verlag
ERNST SIEGFRIED MITTLER UND SOHN
Ort
Berlin
Datum
1913
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
Abmessungen
12.7 x 21.4 cm
Seiten
807
Schlagwörter
Philosophie, Geisteswissenschaften, Objektivismus
Kategorie
Geisteswissenschaften
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