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Handwörterbuch der Philosophie
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12 Affektion — Affinität. Von einem A. ist da die Rede, wo sich „eine zeitliche Folge von Gefühlen zu einem zusammenhängenden Verlaufe verbindet" (Grundr. d. Psychol.5, 1902, S. 203). Jeder A. beginnt mit einem intensiven Anfangsgefühl, das in einer von außen hervorgerufenen Vorstellung („äußere Affekterregung") oder in einem assoziativ oder apperzeptiv bedingten psychischen Vorgang („innere Affekterregung") seine Quelle hat; darauf folgt ein von entsprechenden Ge- fühlen begleiteter Vorstellungsverlauf; den Schluß bildet ein Endgefühl, in welchem der A. abklingt, falls er nicht sofort in das Anfangsgefühl eines- neuen Affektanfalls übergeht (1. c. S. 204; Grundz. d. phys. Psychol.5, ff., III, S. 209 ff., vgl. Gefühl, Wille). Vgl. HUME, On the passions, STUMPF, Zeitschr. f. der Sinnesorgane XXI, S. 47 ff. (Urteile als Grundlagen A.); KÜLPE, Grundr. d. Psychol. 1893, S. 331 ff.; LIPPS, Leitfad. d. Psychol.3, 1909; Lehre vom Gemüt2, 1911; DYROFF, in d. 1908 (S. 100: A. ist ein „jäher Verlauf eines ungewöhnlich heftigen — Vgl. Gefühl, Gemütsbewegung, Leidenschaft, Wille (COHEN, WUNDT). Affektion (affectio) bedeutet 1. im engeren Sinne soviel wie Vorliebe; so spricht man von einem „Affektionspreis", der einer subjektiven Wertung entspricht; im weiteren Sinne: Erregung, Zustand, Eigenschaft (so bei den welche von den entis", von äußerer und innerer affectio sprechen (vgl. GOCLEN, Lex. philos. S. 78; MICRAELIUS, Lex. philos. Sp. 59 ff.), ferner bei SPINOZA (s. Sinnesaffektion ist die Erregung der Sinnesorgane durch Reize (s. d.), Gemütsaffektion eine Erregung des fühlenden Bewußtseins. Affizieren heißt: erregen, einen Zustand auslösen. Daß die Dinge uns „affizieren", wird von älteren Philosophen wie DESCARTES (Pass. II, 1) u. a. gesagt. Nach KANT beruhen die Anschauungen (s. d.) auf „Affektionen", die Begriffe auf „Funktionen" (Krit. d. rein. Vern. S. Gegenstände sind uns nur gegeben, indem sie das Bewußtsein auf gewisse Weise „affizieren", d. h. infolge einer „Rezeptivität" (s. d.) des erkennenden Subjekts, das auch sich nur dadurch erkennt, daß es sich selbst affiziert (Krit. d. rein. Vernunft S. 49; Anthropol. § 7). Vgl. BERGSON, memoire5, 1909. Vgl. Ding an sich, Wahrnehmung (innere), Ich, Apathie, Ataraxie. Affektiv: gefühlsmäßig, z. B. „affektives" Gedächtnis (s. d.). tional: nach R. AVENARIUS das, was einen Inhalt („E. Wert", s. d.) zum „Empfinden" macht (Krit. d. rein. Erfahr. 1888 f., II, 23, 89 f.). Verwandtschaft (besonders chemische A.)i Psychologische A.: Ähnlichkeit von Vorstellungen als Grundlage der Assoziation (s. d.). Logische A.: Verhältnis Begriffen, die zu einer Art gehören. — KANT versteht unter A. den „Grund der Möglichkeit der Asso- ziation, sofern er im Objekte liegt". Diese A. ist die Folge einer auf der Einheit des reinen Selbstbewußtseins beruhenden „transzendentalen" A.. (Krit. d. rein. Vernunft S. 125 f., 132). Alle Erscheinungen stehen in durchgängigen Verknüpfung nach notwendigen Gesetzen und mithin in einer Das Gesetz der „Affinität aller gebietet dem Denken „einen kontinuierlichen Übergang von einer jeden Art zu jeder andern durch stufenartiges Wachstum der Verschiedenheit". Es ist
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Handwörterbuch der Philosophie
Titel
Handwörterbuch der Philosophie
Autor
Rudolf Eisler
Verlag
ERNST SIEGFRIED MITTLER UND SOHN
Ort
Berlin
Datum
1913
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
Abmessungen
12.7 x 21.4 cm
Seiten
807
Schlagwörter
Philosophie, Geisteswissenschaften, Objektivismus
Kategorie
Geisteswissenschaften
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