Seite - 14 - in Handwörterbuch der Philosophie
Bild der Seite - 14 -
Text der Seite - 14 -
Ahnung
des erkennenden Subjekts einschließt. Die Voraussetzung: Ähnliches verhält
sich ähnlich, ist eine Grundlage des und Analogieschlusses
Auf Ä. beruht eine Art der Assoziation (s. d.).
Definitionen der Ä. finden sich bei ARISTOTELES (Met. 1008 a
BOETHIUS differentiarum qualitas"; ähnlich LEIBNIZ) U. a.
Die Bedeutung der Ä. für die Erkenntnis betont HUME (vgl. Kausalität).
TH. LIPPS ist das Bewußtsein der Ä. das Bewußtsein einer gegenständlich bedingten
„eine bestimmte Art der Einheitsapperzeption zu (Einheiten
Relationen, 1902, S. 82 ff.). Bei der „qualitativen Nachbarschaft" (z. B.
und Ellipse) ist das Verglichene als Ganzes ähnlich (Leitfad. d. Psychol.
S. 72). Daneben gibt es eine Ä. von komplexen Inhalten, welche in der Gleichheit
oder Ähnlichkeit einzelner Merkmale bei der übrigen besteht (vgL
OFFNER, D. 1911, S. — Über den Satz, daß
durch Ähnliches erkannt werde, vgl. Gleichheit. — Vgl. E. MACH, D. Ahnlich-
u. Analogie als Leitmotive d. Forschung, Annaien d. Naturphilos.
1902; Der menschliche Gedanke, 1911. — Vgl. Assoziation, Ana-
logie, Wiedererkennen.
Ahnung: gefühlsmäßige Erkenntnis oder aus unbewußt
Schlüssen entspringendes Erwarten künftiger Ereignisse. Die A. tritt in
verschiedenen Graden auf („leise", „sichere" A.) und ist bald rein subjektiv
und unberechtigt, bald aber auch das Zeichen einer richtigen Spürkraft
„Ahnungsvollen". — FRIES versteht unter A. („Ahndung") eine nur aus
fühlen ohne bestimmten Begriff entspringende Überzeugung von der
des Übersinnlichen, uns einen Reflex des Wesens der Dinge in den
Erscheinungen gibt, deren ewigen Sinn und zweckvollen Zusammenhang
im Schönen und Erhabenen der Natur erfaßt. Die A. ist auch das Organ
der Religion (System d. Logik, S. 423 ff.; System der Metaphys. 1824; Wissen,.
Glaube u. Ahndung 1805, 2. A. 1905, S. 173 ff.: A. des Ewigen im Endlichen
ist „Erkenntnis durch reines Gefühl").
Akademie Platonische, hat ihren Namen nach dem Hain
des Heros Akademos bei Athen, in dessen Nähe PLATON lehrte. Der älteren
(ersten) A. gehören, außer PLATON, SPEUSIPPOS, KRATES,
DOROS, POLEMON, PHILIPP VON OPUNT, KRANTOR an; der mittleren (zweiten
und dritten): KARNEADES; der vierten (neueren): PHILON VON
LARISSA; der fünften: ANTIOCHOS VON Während die erste A. die
(pythagoreisierende, letzte) Richtung des platonischen Denkens
huldigt die zweite und dritte A. dem Skeptizismus (s. d.); die vierte und fünfte
vertritt eine Mischung platonischer mit anderen Lehren. Eine neue platonische
A. begründete in Florenz (1440) von Medici; der erste Leiter derselben
war Georgios Gemisthos Plethon. Vgl. Piatonismus.
Akademiker bedeutet zuweüen auch „Skeptiker" (vgl.
Contra Academicos). HUME Z. B. nennt sich einen „akademischen" Philosophen.
Akatalepsie die von den Skeptikern (s. d.) des Altertums
behauptete Unerfaßlichkeit des Wesens der Dinge. Vgl. Aphasie.
Akosmismus ist ein jene Form des Pantheis-
mus (s. d.), für welche Gott als das einzig wahre Seiende ist, so
daß die die Vielheit der Dinge keine absolute Realität hat oder die Dinge
zurück zum
Buch Handwörterbuch der Philosophie"
Handwörterbuch der Philosophie
- Titel
- Handwörterbuch der Philosophie
- Autor
- Rudolf Eisler
- Verlag
- ERNST SIEGFRIED MITTLER UND SOHN
- Ort
- Berlin
- Datum
- 1913
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- Abmessungen
- 12.7 x 21.4 cm
- Seiten
- 807
- Schlagwörter
- Philosophie, Geisteswissenschaften, Objektivismus
- Kategorie
- Geisteswissenschaften