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Handwörterbuch der Philosophie
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Annihilation Anpassung. eines Vorgestellten oder ohne Überzeugung von der Wahrheit oder Wirklichkeit des Angenommenen, ja oft trotz der Überzeugung von der Unwahrheit oder Nichtexistenz desselben (vgl. Fiktion). Die A. ist nach MEINONG ein Mittleres zwischen Vorstellung und Urteü; sie ist eine besondere ein „Urteil ohne Überzeugung". Die Annahmen sind „Phan- tasieurteüe", vertreten Urteile und spielen eine große Rolle in den Tätigkeiten der Phantasie, in der Kunst, bei Hypothesen usw. (Über 1902; A. 1910). Vgl. MARTY, Zeitschr. f. Psychol. d. Sinnesorgane, 40. Bd., 1906 (gegen Meinong); KREIBIG, Die intellektuellen Funktionen, 1909, S. 176 <A. als „Phantasieurteil"). VAIHINGER, D. Philos. des Als ob, 1911; Über A., 1910. Annihilation: Vernichtung, Zerstörung. Anomalie Abweichung der Regel (s. d.), von einem Ge- Der Ausdruck „A" bedeutet bei den Stoikern, daß ein Wort dem Be- griff nicht entspricht, im Gegensatz zur „Analogie" (vgl. P. BARTH, Die 1908, S. 120). Gesetzlosigkeit, Willkür. Vgl. Autonomie (GUYAU). Anordnung s. Disposition, Ordnung. Anorganisch vgl. Organisch, Anpassung, Panpsychismus, Hylozoismus. Anpassung (Adaptation, Adaption, Akkomodation) ist, allgemein, die Herstellung oder Entstehung des Verhältnisses der Angepaßtheit eines Gegen- standes zu einem andern, eines des ersten zum zweiten, d. h. einer Beschaffenheit, vermöge deren beide Gegenstände ohne Störungen miteinander in Verbindung bleiben können. In diesem allgemeinsten Sinne gibt es eine A. schon im Anorganischen. Insbesondere spricht man aber von einer bio- A., einer Formung der Organismen im Verhältnis zur natürlichen weit (s. Milieu) und deren Angepaßt ist ein Organis- wenn er so beschaffen ist und so funktioniert, daß er in einem bestimmten Milieu sich zu erhalten vermag. Je nach der Art der Erhaltung ist die A. mehr oder weniger vollkommen, wobei aber auch die mit A. zuweüen verknüpfte partial-unzweckmäßigen Erwerbungen zu berücksichtigen sind. Man scheidet indirekte, durch Selektion (s. d.) bewirkte, und direkte, un- mittelbar mit dem Milieu zusammenhängende A. (A. für das Milieu — A. durch das Müieu). ist die ohne Zutun des Organismus A., die auf eigener Tätigkeit desselben beruhende A., die ihren Höhepunkt in der Anpassung der Natur an die Bedürfnisse und Ziele des Menschen erreicht (vgl. Kultur). Unter funktioneller A. versteht man <Roux u. a.) die A, der Organe an ihre Funktionen (vgl. Übung). Die Lehre von der biologischen A. haben besonders LAMARCK, G. CH. DARWIN, SPENCER begründet (s. Entwicklung, Leben). Vgl. ferner (die unter „Entwicklung" aufgezählten) Schriften von HAECKEL, WEISMANN, ROUX f. u. Physiol. 1883; Der Kampf der im Organismus, 1881), L. PLATE Selektionsprinzip, 1908), PAULY, REINKE (Einleit. in d. theoret. Biologie 1901, S. 105 u. ferner GOLDSCHEID (Höherentwickl. u. Menschenökonomie, 1911, S. XVII ff.), DETTO (Die Theorie d. direkten Anpass.), MATZAT (Philos. d. Anpass. 1904), (D. Theorien d. aktiven A.,
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Handwörterbuch der Philosophie
Titel
Handwörterbuch der Philosophie
Autor
Rudolf Eisler
Verlag
ERNST SIEGFRIED MITTLER UND SOHN
Ort
Berlin
Datum
1913
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
Abmessungen
12.7 x 21.4 cm
Seiten
807
Schlagwörter
Philosophie, Geisteswissenschaften, Objektivismus
Kategorie
Geisteswissenschaften
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