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Handwörterbuch der Philosophie
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48 Apperzeption. Willenstät. u. das Denken, 1905 (experimentell); ZIEHEN, Leitfaden d. phys. 1893, S. 174 ff., 9. A. 1911; gegen Zur Analyse d. Apperzeptionsbegriffes, 1893; LÜDTKE, Krit. Geschichte d. 1911 (Z. f. Philos.). — Vgl. Aufmerksamkeit, Bewußtsein, Klarheit, Einheit, Wille, Denken, Relation, Personifikation. fundamentale s. den nächsten Artikel. Apperzeption, reine oder transzendentale, ist nach KANT die identische, ursprüngliche, rein formale Einheit des erkennenden Bewußtseins Urbedingung, Quelle auch aller objektiv-synthetischen, d. h. das Erfahrungsmaterial zu Zusammenhängen verknüpfenden, Einheit d.). Im Unterschiede von der empirischen (s. d.) ist die „transzenden- tale" oder „reine" oder „ursprüngliche" A. eine der Erfahrung (logisch) vor- sie erst möglich machende Bedingung, als oberster „Grund der Ein- heit des Bewußtseins in der Synthesis des Mannigfaltigen aller unserer An- schauungen, mithin auch der Begriffe der Objekte überhaupt, folglich auch Gegenstände der Erfahrung". Sie ist das „reine, ursprüngliche, un- wandelbare Bewußtsein", worauf in Beziehung alle Vorstellung von Gegen- und alle objektive Einheit (auch die erst möglich ist. Alles Mannigfaltige der Anschauung bezieht sich auf das „Ich denke" in einem identisch bleibenden das Bewußtsein „Ich denke" muß alle Vorstellungen begleiten können und ist in allem Erkennen ein und dasselbe. Das „stehende und bleibende Ich" der reinen A. ist das Korrelat aller unserer Vorstellungen als möglicher Bewußtseinsinhalte, so daß alles Bewußtsein zu „allbefassenden reinen Apperzeption (Krit. d. rein. Vern. S. 121 ff.). Die Identität d.) des reinen, formalen, gleichen Selbstbewußtseins ist die Voraussetzung der Möglichkeit einheitlicher Erkenntnis und objektiver erkennbar, erfahrbar ist nur, was zur Einheit (s. d.) der transz. Apperzeption verknüpft ist oder werden Anderseits kommt die Identität des Bewußt- seins im Vorstellen nur dadurch zustande, daß ein Mannigfaltiges in einem verknüpft wird. So ist die „synthetische Einheit" der A. höchste Punkt der Erkenntnis, sie ist eins mit dem Verstand (s. d.) selbst. „macht aus allen möglichen Erscheinungen, die immer in einer Erfahrung beisammen sein können, einen Zusammenhang aller dieser Vorstellungen nach Gesetzen". „Denn diese Einheit des Bewußtseins wäre unmöglich, wenn nicht -das Gemüt in der Erkenntnis des Mannigfaltigen sich der Identität der Funktion bewußt werden könnte, wodurch sie dasselbe synthetisch in einer Erkenntnis verbindet" (1. c. S. 121 ff.; vgl. Einheit, Synthese, Kategorien). Der Begriff der transz. A. wird in der Folgezeit teils mehr psychologisch, teils logisch (erkenntniskritisch) aufgefaßt. FRIES unterscheidet „reine" A., die Selbsttätigkeit des Geistes, und „transzendentale" A., „das unmittelbare Ganze der Erkenntnis" (Neue f.). Nach H. COHEN ist die transz. A. nichts Sub- jektives, Psychologisches, sondern die objektive, überindividuelle, rein logische „Einheit des wissenschaftlichen Bewußtseins", welche sich den (s. entfaltet, ihnen nicht übergeordnet ist (Logik, vgl. Kants Begründ. d. 1910, S. f.); ähnlich NATORP, CASSIRER, KINKEL U. a. Bei FICHTE wird die transz. A. zur Tätigkeit des absoluten Ich (s. d.). WUNDT versteht unter reiner A. die reine Willenstätigkeit (s. Apperzeption). Unter „fundamentaler" A. versteht W. JERUSALEM die „genau bestimmte,
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Handwörterbuch der Philosophie
Titel
Handwörterbuch der Philosophie
Autor
Rudolf Eisler
Verlag
ERNST SIEGFRIED MITTLER UND SOHN
Ort
Berlin
Datum
1913
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
Abmessungen
12.7 x 21.4 cm
Seiten
807
Schlagwörter
Philosophie, Geisteswissenschaften, Objektivismus
Kategorie
Geisteswissenschaften
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