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Apperzeptionspsychologie — A priori
speziell menschliche und vermenschlichende Formung . ., die jeder Inhalt
muß, damit er unser geistiges Eigentum werde". Durch sie werden alle Gegen-
stände als Kraftzentren (analog dem menschlichen Ich) aufgepaßt in
d. Philos.4, 1909, S. ff.; vgl. Urteil). — Vgl. Einheit, Identität
u. a.), A priori, Kategorien, Synthese, Objekt (KANT U. a.), Bewußtsein, Ein-
büdungskraft.
s. Psychologie, Assoziation.
nennt WUNDT jene Vorstellungsver-
bindungen, bei welchen den Verbindungen Tätigkeitsgefühl vorausgeht, so
daß sie „unmittelbar als unter der Mitwirkung der Aufmerksamkeit zustande
kommend" aufgefaßt werden, als „aktive Sie ruhen auf Asso-
ziationen (s. d.), ohne daß sie aber ganz auf solche zurückführbar sind (Grundr..
d. Psychol.5 1900, S. f.; Grundz. d. phys. Psychol.5, 1903 ff.,
Die A. zerfallen in Agglutinationen, apperzeptive Synthesen, Be-
griffe; die in den einfachen zusammengesetzten Gedanken-
verlauf (Grundz. d. phys. Psych., 1903 1, III5, 572 ff.). Vgl. Denken, Ge-
danke, Phantasie.
1. aufmerksam erfassen, bemerken; 2. in den Vor-
stellungszusammenhang aufnehmen, geistig verarbeiten. Vgl.
Appetenz (appetentia): Strebung, Begierde (s. d.).
(apprehensio): Erfassung eines Vorstellungsinhalts,
Aufnahme desselben in das Bewußtsein; Auffassung, Verständnis. Die
verstehen unter „apprehensio simplex" die noch ohne Ur-
teil erfolgende Erfassung eines Inhalts durch das Bewußtsein appre-
hensionis").
KANT erblickt in der „Synthesis der Apprehension" eine Bedingung der
Erkenntnis, indem alle unsere Erkenntnisse der Zeitform unterworfen sind, in
welcher sie „geordnet, verknüpft und in Verhältnisse gebracht werden müssen".
Jede Anschauung enthält ein Mannigfaltiges in sich. nun aus diesem
Mannigfaltigen Einheit der Anschauung werde (wie etwa in der Vorstellung
des Raumes), so ist erstlich das Durchlaufen der Mannigfaltigkeit und dann
die derselben notwendig, welche Handlung ich die Syn-
thesis der Apprehension nenne." Diese Synthesis muß nun auch a priori
(s. d.) ausgeübt werden können. „Denn ohne sie würden wir weder die
des Raumes noch der Zeit a priori haben können, da diese nur die Syn-
thesis des Mannigfaltigen, welches die Sinnlichkeit in ihrer ursprünglichen
Rezeptivität darbietet, erzeugt werden können. Also haben wir eine
Synthesis der Apprehension" (Krit. d. rein. Vern., S. 115). Vgl.
Reproduktion.
Apraxie (dngagla): Untätigkeit. Über pathologische „A." vgl.
Die Seele d. 1912.
A priori (vom Früheren, im vornhinein) bedeutet: 1. ohne Rückgang auf
die Erfahrung aus dem bloßen Begriff einer Sache beurteilt, der aber selbst
der Erfahrung stammen in diesem Sinne „steht etwas a priori fest",
man braucht, um es zu wissen oder zu erkennen, nicht erst auf die
zu warten oder sich auf sie zu berufen. 2. (im erkenntnistheoretischen Sinne):
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Handwörterbuch der Philosophie
- Titel
- Handwörterbuch der Philosophie
- Autor
- Rudolf Eisler
- Verlag
- ERNST SIEGFRIED MITTLER UND SOHN
- Ort
- Berlin
- Datum
- 1913
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- Abmessungen
- 12.7 x 21.4 cm
- Seiten
- 807
- Schlagwörter
- Philosophie, Geisteswissenschaften, Objektivismus
- Kategorie
- Geisteswissenschaften