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Asomatisch — Assoziation. 57
säer, Christentum, Mystiker u. a., SCHOPENHAUER, TOLSTOJ; A.
Zucht fordert auch NIETZSCHE). Vgl. PAULSEN, System der Ethik, 1900, II5,.
15 ff. — Vgl. 0. Krit. Geschichte der Askese, 1863.
Asomatisch unkörperlich, körperlos. A. sind nach den
Stoikern nur der leere Raum (s. d.), die Zeit und die „Lekta" (s. d.).
Aspekt vgl. Identitätstheorie.
Assertorisch: schlechthin behauptend oder verneinend, eine Form der
Modalität (s. d.) des Urteils (S ist P, S ist nicht P).
Assimilation Verähnlichung, 1. Um-
formung eines Stoffes durch einen Organismus in die organische
desselben (vgl. Hering); 2. Verähnlichung im Akte
Erkenntnis (s. d.) nach der Lehre der Scholastiker; 3.
Art der simultanen Assoziation (s. d.), bei HERBART U. a. = „Apperzeption"
(s. d.). Sie besteht nach WUNDT „in der Veränderung gegebener psychischer
Gebilde durch die Einwirkung von Elementen anderer Gebilde" (Grundriß der
Psychol.5, S. 270 ff.). Insbesondere findet eine A. dann statt, wenn neue
drücke ältere reproduzieren, die mit jenen sich verbinden, also Komponenten
der Wahrnehmung oder Vorstellung bilden (z. B. beim Überlesen von
fehlern, wobei das Richtige hineingelesen wird; Grdz. d. phys. Psychol.
528 ff.). A. gibt es bei räumlichen Ge-
fühlen, Erkennungs- und usw. Vgl. TH. LIPPS,.
Leitfaden der Psychol., 1903, S. 74 ff. Vgl. Verschmelzung, Einfühlung,.
Wiedererkennen.
Assoziation (associare): Vergesellschaftung, Verbindung zu einer
Gruppe (vgl. Soziologie). Psychologisch ist die A. („Ideenassoziation")
Verbindung, Verknüpfung von Bewußtseinselementen (Empfindungen, Vor-
stellungen), welche ohne Mitwirkung der aktiven (s. d.),
passiv (automatisch, triebmäßig) vor sich geht; insbesondere die
von Vorstellungen, vermöge deren die Disposition (s. d.) zur Reproduktion
(s. d.) der einen durch die andere entsteht, wobei physiologisch, im
eine Art „Bahnung" oder sonst Verbindung von Gehirnpartien, bzw. von
Gehirnprozessen vorliegt. Vorstellungen, die öfter zusammen oder nach-
einander auftreten oder einander ähnlich sind, kurz, die im Bewußtsein
sammen eine Einheit bilden, gehen miteinander Assoziationen ein (Berüh-
rungs-, Die A. ist im besonderen Falle von
verschiedenen Faktoren abhängig, vom Interesse (s. d.), also vom Gefühl,
der Individualität des Subjekts, von der momentanen Bewußtseinslage
stets aber ist Streben nach Wiederherstellung einheitlicher
zu denen sich Bewußtseinselemente verbanden, in der A. wirksam, welche ein
(mehr oder weniger „mechanisierter") Triebvorgang ist. Das durch A.
lieferte Vorstellungsmaterial bildet die Grundlage für die höheren, „apperzep-
tiven" Geistesprozesse (s. Denken); keineswegs sind aber die letzteren
Assoziationen, wie dies die „Assoziationspsychologie" behauptet.
Die Lehre von der A. ist alt. Sie findet sich bei PLATON und
ARISTOTELES (A. nach Gleichzeitigkeit und Sukzession, Ähnlichkeit und
trast, De insomnis, 3; De memoria, 2). In neuerer Zeit wird sie von
und LOCKE (Essay concern. understand. II, K. 33)
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Handwörterbuch der Philosophie
- Titel
- Handwörterbuch der Philosophie
- Autor
- Rudolf Eisler
- Verlag
- ERNST SIEGFRIED MITTLER UND SOHN
- Ort
- Berlin
- Datum
- 1913
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- Abmessungen
- 12.7 x 21.4 cm
- Seiten
- 807
- Schlagwörter
- Philosophie, Geisteswissenschaften, Objektivismus
- Kategorie
- Geisteswissenschaften