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Handwörterbuch der Philosophie
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keinen Begriff von dem voraus, was der Gegenstand sein soll; die „anhängende" Schönheit tut dies. Letzten Endes ist die Schönheit das „Symbol des guten"; sie der „Ausdruck ästhetischer Ideen". Die Kunst ist Hervor- hringung eines Werkes durch Freiheit, als ob es ein Naturprodukt wäre, sie ist das des Genies (s. d.), in welchem die Natur Regeln gibt (Krit. d. Urteilskraft, 1790; vgl. Beobachtungen über d. Gefühl des Schönen u. Er- habenen, 1764). — Die kritizistische Ä. wird in der Gegenwart von COHEN (Ästhetik des reinen Gefühls, 1912), NATORP, J. COHN (Ä. als Wissenschaft von den Werten, die im Schönen und in der Kunst herrschen; Allgemeine Ästhetik 1901, S. 7 ff.) u. a. vertreten. — Eine Weiterbildung erfährt die tik Kants durch SCHILLER. Der Gegenstand des „Spieltriebes" (s. d.) ist die „lebende Gestalt". Im Schönen stimmen Sinnlichkeit und Empfänglich- keit und das Schöne, die Kunst verbindet den („Sachtrieb") und „Formtrieb" (s. Form) zur Einheit. Die Schönheit ist so die „Bürgerin zweier sie ist „Freiheit in der Erscheinung" (vgl. Schein), macht die Sinnlichkeit zum Ausdruck einer Idee, den Menschen erst zum vollen Menschen; denn er ist „nur da ganz Mensch, wo er spielt". Die ästhetische Kultur geht dahin, „das Ganze unserer sinnlichen und geistigen Kräfte in mög- lichster Harmonie auszubilden". Die Schönheit stellt die Totalität des Mensch- lichen wieder her und führt ihn zur Freiheit, vermittelt zwischen Natur und Sittlichkeit (Briefe über ästhet. Erziehung des Menschen; vgl. S.s philos. Schriften, Philos. 2. A. 1910; Kühnemann, Kants und Sch.s Begründ. d. Ästhetik, 1895). Die ästhetische Harmonie des Sinnlichen und Geistigen betont auch W. VON HUMBOLDT (Ausgew. philos. Schriften, Philos. Bibl. 1910). — Nach GOETHE ist das Schöne dann vorhanden, „wenn wir das gesetzmäßig in seiner größten Tätigkeit und Vollkommenheit schauen, wodurch wir, zur Reproduktion geneigt, uns gleichfalls lebendig und in höchste Tätigkeit versetzt fühlen" (WW. hrsg. von L. Geiger, Bd. 27, S. 122). Eine idealistische Gehaltsästhetik begründet SCHELLING, nach welchem Schönheit „das Unendliche endlich dargestellt ist". Die Kunst ist das Höchste, was der Mensch erreichen sie überwindet in anschaulicher Weise die Gegensätze des Realen und Idealen (System d. transzendentalen S. 459 ff.; Über d. Verhältnis der bildenden Künste zu der Natur, 1807, 1825). Als Versinnlichung der Idee bestimmen das Schöne SOLGER (Vorles. über Ästhetik, 1829), CHR. KRAUSE (Vorles. über Ästhetik, hrsg. 1882), CHR. WEISSE (System d. Ästhetik, 1830) u. a. So insbesondere auch HEGEL, nach das Schöne das „sinnliche Scheinen der Idee", die Kunst die sinnliche Dar- stellung des Absoluten ist und als klassische, symbolische, romantische Kunst auftritt (Vorles. über d. Ästhetik, 1835), K. ROSENKRANZ, ZEISING (Theorie „goldenen Schnittes", s. d.), TH. VISCHER (Schön ist die „Idee in der Form be- grenzter Erscheinung", Ästhetik, 1846—59; vgl. hingegen „Das Schöne u. die Kunst", 1897, wo V. das Schöne als „ausdrucksvolle Form" definiert und Einfühlungstheorie M. CARRIERE (Ästhetik 1885, I, 70), ED. VON HART- MANN, nach welchem das Schöne sinnlich-ästhetischer „Schein" in der einer idealen Phänomenalität ist und die Kunst „ästhetische erweckt (Philos. des Schönen, 1887), THRANDORFF (Ästhetik, 1827), HAUER. Nach ihm ist jedes Ding sofern es „Ausdruck einer Idee" Die Kunst wiederholt „die durch reine Kontemplation aufgefaßten ewigen Ideen", wobei die Musik aber das Wesen der Dinge (s. Wille) ganz
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Handwörterbuch der Philosophie
Titel
Handwörterbuch der Philosophie
Autor
Rudolf Eisler
Verlag
ERNST SIEGFRIED MITTLER UND SOHN
Ort
Berlin
Datum
1913
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
Abmessungen
12.7 x 21.4 cm
Seiten
807
Schlagwörter
Philosophie, Geisteswissenschaften, Objektivismus
Kategorie
Geisteswissenschaften
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