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Handwörterbuch der Philosophie
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Axiom. 81 werden müssen, als wodurch Raum und Zeit überhaupt bestimmt werden" d. rein. Vern., S. ff.; s. Quantität). Da Objekte für uns durch Synthese (s. d.) entstehen, welche Räume und Zeiten mit deren Gesetzen er- so gilt alles, was die auf Axiome gestützte Mathematik (s. d.) von der Gesetzlichkeit der Anschauungsformen sagt, zugleich von den Gegenständen äußerer Erfahrung. Die arithmetisch-geometrischen Grundsätze können nicht aus der Erfahrung stammen, da sie sonst nicht streng allgemein und notwendig, apodiktisch gewiß wären. Axiome sind „synthetische Urteile a priori" (s. Urteil), sie drücken das von der Erfahrung unabhängige rein der reinen Raum- und Zeitanschauung aus, die apriorisch feststehenden Eigen- schaften von Raum und Zeit. — Die apriorischen Grundsätze überhaupt enthalten die Gründe anderer Urteile in sich und sind nicht weiter bedingt, sondern liegen aller Erkenntnis zugrunde; doch sind sie legitimierbar, nämlich „transzendental" (s. d.), als Bedingungen möglicher Erfahrung von Objekten. Der oberste Grundsatz aller analytischen Urteile ist der Satz des Widerspruches (s. d.), der oberste Grundsatz aller synthetischen, zu neuen Erkenntnissen führenden Urteile lautet: „Ein jeder Gegenstand steht unter den notwendigen Bedingungen der synthetischen Einheit des Mannigfaltigen der Anschauung in einer möglichen Erfahrung." „Die Bedingungen der Möglichkeit der Er- überhaupt sind zugleich Bedingungen der Möglichkeit der Gegen- stände der Erfahrung und haben darum objektive Gültigkeit in einem synthetischen Urteile a priori." Der Erfahrung liegen „allgemeine Regeln der Einheit in der Synthesis der Erscheinungen" zugrunde. Die Quelle dieser Grundsätze ist der reine Verstand (s. das „Vermögen der Regeln", zu welchen die Erfahrung stets nur den einzelnen Fall gibt. Diese Regeln sind die Gesetze (s. d.), welche erst Natur d.), d. h. den gesetzlichen Zusammen- hang der Erscheinungen möglich machen. Die Grundsätze des reinen Ver- standes enthalten nur das „reine Schema zur möglichen Erfahrung". Sie sind Regeln des objektiven Gebrauchs der Kategorien (s. d.). Es gibt vier Arten Grundsätze: 1. mathematische, die a priori „konstitutiv" (s. d.) sind und in „Axiome der Anschauung" sowie „Antizipationen (s. d.) der Wahrnehmungen" zerfallen; 2. dynamische, die bloß „regulativ" (s. d.) sind sich in die „Analogien (s. d.) der Erfahrung" und „Postulate (s. d.) des Denkens" gliedern (1. c, S. 172 ff.; § 10 ff., 23 ff.). Ähnlich lehren die verschiedenen (s. d.). Unter ihnen erklärt FRIES, die Grundsätze seien die „höchsten Prinzipien der Systeme von Urteilen" (System d. Logik, 1811, S. 292). SCHOPENHAUER betont, die Wahrheit der mathe- matischen Axiome leuchte nur mittelst der Konstruktion in der Anschauung ein. — Nach WINDELBAND sind die Axiome „Normen, welche unter der Vor- aussetzung gelten sollen, daß das Denken den Zweck, wahr zu sein, das Wollen den Zweck, gut zu sein, das Fühlen den Zweck, Schönheit zu erfassen, in gemein anzuerkennender Weise erfüllen will" 1907, S. 328 ff.). Alle A. sind „Mittel zum Zweck der Allgemeingültigkeit" (1. c. S. 345). Als logische Bedingungen, Grundlagen der Erkenntnis fassen die Grundsätze COHEN (s. Kategorien), NATORP U. a. auf. Das Logische und allgemein Gesetzliche des erkennenden Bewußtseins in den A. betonen BARDILI, TRENDELENBURG (Log. Untersuch. 292), LOTZE, E. v. HARTMANN U. a., auch RIEHL (S. Identität), SIGWART, EWALD, WUNDT, nach welchem das Denken sich an den formalen Bestandteilen der Objekte am Handwörterbuch. 6
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Handwörterbuch der Philosophie
Titel
Handwörterbuch der Philosophie
Autor
Rudolf Eisler
Verlag
ERNST SIEGFRIED MITTLER UND SOHN
Ort
Berlin
Datum
1913
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
Abmessungen
12.7 x 21.4 cm
Seiten
807
Schlagwörter
Philosophie, Geisteswissenschaften, Objektivismus
Kategorie
Geisteswissenschaften
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